
Sie dachten, es sei mit einer persönlichen Erklärung des Börsenchefs Carsten Kengeter getan: Der Vorwurf des Insiderhandels treffe ihn sehr. Er werde sich aber auflösen:
"Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich aufgrund der laufenden Ermittlungen Ihnen zu dieser Sache keine weiteren Auskünfte geben kann."
Dennoch: Die Fragen häuften sich. Warum hat Kengeter Ende 2015 Aktien der Deutschen Börse in Millionenhöhe gekauft, kurz bevor der Fusionsplan mit der Londoner Börse aufkam? Warum hat er sich dem Vorwurf des Insiderhandels ausgesetzt, den ihm nun die Staatsanwaltschaft vorhält? Warum hatte nur er das Angebot des Aufsichtsrates, die eigenen Millionenkäufe durch eine Zulage des Arbeitgebers in gleicher Höhe zu verdoppeln? Warum nicht der ganze Vorstand? Der Pressechef der Börse versuchte, die Fragen zu bündeln. Und behauptete, sie seien beantwortet worden:
"Er hat jetzt eine Menge dazu gesagt."
"Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich aufgrund der laufenden Ermittlungen Ihnen zu dieser Sache keine weiteren Auskünfte geben kann."
Dennoch: Die Fragen häuften sich. Warum hat Kengeter Ende 2015 Aktien der Deutschen Börse in Millionenhöhe gekauft, kurz bevor der Fusionsplan mit der Londoner Börse aufkam? Warum hat er sich dem Vorwurf des Insiderhandels ausgesetzt, den ihm nun die Staatsanwaltschaft vorhält? Warum hatte nur er das Angebot des Aufsichtsrates, die eigenen Millionenkäufe durch eine Zulage des Arbeitgebers in gleicher Höhe zu verdoppeln? Warum nicht der ganze Vorstand? Der Pressechef der Börse versuchte, die Fragen zu bündeln. Und behauptete, sie seien beantwortet worden:
"Er hat jetzt eine Menge dazu gesagt."
"Nein, hat er nicht."
EU-Kommission will Anfang April die Prüfung des Fusionsvorhabens abschließen
Trotz der Beschwerden: Ähnlich unbefriedigend wurden Fragen zur Börsenfusion beantwortet. Muss wirklich der Sitz der gemeinsamen Holding in London sein, damit Kengeter den Chefposten bekommt? Kann nicht Frankfurt der Sitz sein und dann ein Brite der Boss? Gibt es einen Plan B, wenn die hiesige Aufsicht über die Frankfurter Börse die Fusion untersagt? Tritt Kengeter zurück, wenn die Fusion misslingt? Die Antwort auf diese Frage kaum erhellender als alle anderen:
"Das sind rein spekulative Fragen, die ich nicht aufnehmen kann. Und deshalb, verzeihen Sie mir, da werde ich nicht drauf eingehen."
Immerhin das: Klappt die Fusion bis zum 30. Juni nicht, dann verfallen die Verabredungen. Wenn sie klappt, kriegt Kengeter keinen Erfolgsbonus. Spätestens am 3. April will die EU-Kommission ihre Prüfung des Fusionsvorhabens abschließen. Dann muss noch die hessische Börsenaufsicht zustimmen. Und natürlich hält Kengeter die Fusion mit der Londoner Börse für richtig, auch wenn die Briten aus der EU austreten.
"Das sind rein spekulative Fragen, die ich nicht aufnehmen kann. Und deshalb, verzeihen Sie mir, da werde ich nicht drauf eingehen."
Immerhin das: Klappt die Fusion bis zum 30. Juni nicht, dann verfallen die Verabredungen. Wenn sie klappt, kriegt Kengeter keinen Erfolgsbonus. Spätestens am 3. April will die EU-Kommission ihre Prüfung des Fusionsvorhabens abschließen. Dann muss noch die hessische Börsenaufsicht zustimmen. Und natürlich hält Kengeter die Fusion mit der Londoner Börse für richtig, auch wenn die Briten aus der EU austreten.
Deutsche Börse ist auf Unterstützung angewiesen
London sei nicht nur der größte Finanzplatz Europas, sagte er, "sondern der größte Kapitalmarkt der Welt." Und werde das auch bleiben, mindestens für amerikanisches und asiatisches Kapital. Dem in Europa erleichterte Anlagemöglichkeiten zu bieten, das sei der Sinn der Fusion. Die Ambitionen sind groß:
"Das ist genau das Prinzip, was wir brauchen, um unsere Wachstumsunternehmen zu befördern und zu unterstützen. Und so werden wir auch in Europa über die deutsche Wirtschaft, über die anderen Wirtschaften in Europa, unsere Arbeitslosigkeit von knapp 25 Millionen abbauen können."
Allein Deutschland brauche bis 2020 jährlich 40 Milliarden Euro für die Digitalisierung der Wirtschaft. Trotz acht Prozent höherer Erlöse im vorigen Jahr, trotz eines um 14 Prozent gestiegenen Nettogewinns, trotz einer wachsenden Dividende – allein schaffe das die Deutsche Börse nicht.
"Das ist genau das Prinzip, was wir brauchen, um unsere Wachstumsunternehmen zu befördern und zu unterstützen. Und so werden wir auch in Europa über die deutsche Wirtschaft, über die anderen Wirtschaften in Europa, unsere Arbeitslosigkeit von knapp 25 Millionen abbauen können."
Allein Deutschland brauche bis 2020 jährlich 40 Milliarden Euro für die Digitalisierung der Wirtschaft. Trotz acht Prozent höherer Erlöse im vorigen Jahr, trotz eines um 14 Prozent gestiegenen Nettogewinns, trotz einer wachsenden Dividende – allein schaffe das die Deutsche Börse nicht.