
Wie sich zeigte, haben großräumige Lavaströme vor rund 500 Millionen Jahren weite Teile der Venusoberfläche neu gestaltet. Offen ist jedoch, ob der damalige Vulkanismus bis heute aktiv oder mittlerweile so weit abgeklungen ist, dass keine geologischen Prozesse mehr stattfinden.
Zwar schienen gelegentliche Anstiege im Schwefelgehalt der Venusatmosphäre auf lokale Ausbrüche hinzudeuten, doch gelang eine unabhängige Bestätigung solcher Aktivitäten nicht.
Jetzt haben Forscherteams aus den USA und der Schweiz weitere Indizien gegen ein vollständiges Erliegen vulkanischer Aktivität auf der Venus gefunden. Sie untersuchten die Entstehung und Veränderungen spezieller großräumiger Formationen.

Heiße Magmablasen aus dem Innern steigen auf
Bei diesen sogenannten Corona-Gebilden handelt es sich um ringförmige Strukturen, die entstehen, wenn heiße Magmablasen aus dem Innern durch Mantel und Kruste bis zur Oberfläche aufsteigen.
Dabei stießen sie auf markante Details, die nur vorübergehend und in einem frühen Stadium der Corona-Bildung auftreten. Diese Strukturen ließen sich immerhin in fast vierzig der bekannten Corona-Formationen auf der Venus erkennen.
Zumindest an diesen Stellen ist die Venus nach Ansicht der Forscherinnen und Forscher geologisch noch nicht zur Ruhe gekommen.