Treffen mit Saar in Berlin
Wadephul fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza

Bundesaußenminister Wadephul hat an Israel appelliert, mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zuzulassen. Der CDU-Politiker sagte nach einem Treffen mit dem israelischen Außenminister Saar in Berlin, was bisher an Hilfslieferungen nach Gaza gelange, sei zu wenig. Es sei geltendes Völkerrecht, dass ausreichend Hilfe in das Gebiet gelangen müsse.

    Berlin: Außenminister Johann Wadephul (r, CDU) und sein israelischer Amtskollege Gideon Saar geben nach gemeinsamen Gesprächen eine Pressekonferenz. Hinter ihnen die deutsche, europäische und israelische Fahne.
    Israels Außenminister Saar trifft seinen deutschen Amtskollegen Wadephul in Berlin. (Kay Nietfeld / dpa / Kay Nietfeld)
    Zugleich kritisierte Wadephul die Ankündigung der israelischen Regierung, 22 weitere Siedlungen im Westjordanland zuzulassen. Dies sei völkerrechtswidrig und verbaue die Chancen für eine Zweistaatenlösung. Gleichwohl betonte Wadephul die Unterstützung Israels und das Recht des Landes zur Verteidigung.
    Saar erklärte, die Terrororganisation Hamas sei verantwortlich für den Beginn und Fortbestand des Krieges. Israel zeige hingegen den ernsten Willen, ein Abkommen für eine Waffenruhe zu erreichen. Die Androhung von Sanktionen gegen Israel würde diese Bemühungen schwächen und die Position der Hamas festigen.

    Journalisten-Aufruf zu freiem Presse-Zugang

    Derweil veröffentlichten über 130 Medien und Presse-Organisationen haben einen gemeinsamen Aufruf zur Berichterstattung über den Gazastreifen. Sie verlangen freien Zugang für die Presse in das Kriegsgebiet. Zu den Unterstützern gehören unter anderem die französische Nachrichtenagentur AFP, die europäische EBU sowie die britische BBC.
    Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" kritisierte, einzige Zeugen des Geschehens seien die palästinensischen Reporterinnen und Reporter, die unter unerträglichen Bedingungen im Gazastreifen arbeiteten. Israel betreibe eine Medienblockade als systematischen Versuch, Informationen aus dem Krieg zu unterdrücken, erklärte das internationale Journalistenbündnis.
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.