Ukraine-Krieg
Wadephul in Washington: Putin muss sich auf US-Sanktionen einstellen

Bundesaußenminister Wadephul geht davon aus, dass die USA angesichts des Ukraine-Kriegs weitere Sanktionen gegen Russland verhängen werden, sollte sich der Kreml nicht auf eine Waffenruhe einlassen. Nach einem Treffen mit US-Außenminister Rubio in Washington sagte der CDU-Politiker, die USA und Europa seien sich einig, dass man den Druck auf Russland erhöhen müsse. US-Präsident Trump äußerte sich hingegen zurückhaltender.

    Außenminister Johann Wadephul (l, CDU) steht neben seinem US-Amtskollegen Marco Rubio beim Treffen im State Department bei seinem Antrittsbesuch in den USA.
    Außenminister Wadephul in den USA (Michael Kappeler/dpa)
    Wadephul erklärte vor Journalisten, die EU arbeite derzeit an einem weiteren Sanktionspaket gegen Russland. Im US-Senat seien mehr als 80 Senatorinnen und Senatoren bereit, ebenfalls ein Sanktionsgesetz zu verabschieden. Auf die Frage, ob die US-Regierung dieses Paket blockieren würde, sagte Wadephul, Außenminister Rubio gehe wie er davon aus, dass bei einer weiteren Verweigerungshaltung Putins gehandelt werde. Darauf sollte sich dieser einstellen.
    Wadephul machte zudem China und Nordkorea schwere Vorwürfe, den Krieg mit ihrer Unterstützung Russlands am Laufen zu halten. "Die russische Kriegsmaschinerie wäre ihrerseits empfindlich geschwächt, wenn nicht Staaten wie China oder Nordkorea Putins brutalen Angriffskrieg unterstützen würden." Dies berühre Kerninteressen in Europa und sei nicht hinnehmbar, erklärte Wadephul.

    Trump: Russland-Sanktionen würden "Deal" schaden

    US-Präsident Trump zeigte sich mit Blick auf neue Sanktionen gegen Russland zögerlich. Er erklärte im Weißen Haus, er glaube, dass er kurz vor einem Deal mit Russland stehe und wolle dies nicht durch Sanktionen vermasseln. Andererseits betonte Trump: "Wir werden herausfinden, ob Putin uns an der Nase herumführt oder nicht - und wenn er es tut, werden wir ein wenig anders reagieren."
     
    In den vergangenen Tagen hatte Russland die Ukraine mit einer Welle von Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Nach Angaben aus Kiew wurde dabei ein neuer Höchststand an Angriffen seit Beginn des Krieges verzeichnet.

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    Diese Nachricht wurde am 29.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.