Uni Hohenheim
Wahlprogramme zur Europawahl schwer verständlich

Die Programme der deutschen Parteien zur Europawahl sind nach einer Untersuchung der Universität Hohenheim für die Wählerinnen und Wähler oft kaum zu verstehen.

    Hamburg: Wahlplakate zur Europawahl von der SPD, Bündnis90/ Die Grünen und der CDU stehen an einer Straße.
    Die Programme der im Bundestag vertretenen Parteien für die Europawahl sind nach einer neuen Studie schwer verständlich. (Daniel Bockwoldt / dpa / Daniel Bockwoldt)
    Im Durchschnitt habe sich die Verständlichkeit gegenüber den Europawahlen 2019 und 2014 weiter verschlechtert, erklärte die Hochschule. Die Studienautoren Frank Brettschneider und Claudia Thoms haben die Programme der im Bundestag vertretenen Parteien untersucht. In ihrem Fazit verweisen die Autoren unter anderem auf Bandwurm-Sätze, Fachsprache und Fremdwörter.
    Beispiele sind Begriffe wie "Quellentelekommunikationsüberwachung", "Female-Founders-Netzwerke" "autochthon" oder "Go-to-Areas". Brettschneider vermutet, innerparteilichen Expertenrunden sei nicht klar, dass die Mehrheit der Wähler eine andere Sprache benötigt.

    Haushaltsreden im Bundestag deutlich verständlicher

    Mit im Durchschnitt 5,3 von maximal 20 Punkten auf dem Verständlichkeitsindex der Uni Hohenheim besteht für das Forschungsteam deutlicher Verbesserungsbedarf. Das Programm von CDU und CSU schnitt dabei mit 8,2 Punkten noch am besten ab. Auf dem letzten Platz liegt das "Bündnis Sahra Wagenknecht" mit 3,5 Punkten.
    Zum Vergleich: Den Haushaltsreden im Deutschen Bundestag bescheinigte eine von der Uni Hohenheim mit dem Deutschlandfunk vorgestellte Studie für das vergangene Jahr ein deutlich besseres Verständlichkeitsniveau. Diese Reden kamen im Schnitt auf 15 Punkte.
    Diese Nachricht wurde am 31.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.