
Dagegen spielt die richtige Entfernung zu einem Zentralstern eher eine nur untergeordnete Rolle, wie die vermuteten Ozeane unter den Eisdecken des Jupitermondes Europa und des Saturnmondes Enceladus zeigen.
Ist die Distanz zur zentralen Wärmequelle nämlich zu groß, können auch interne Quellen wie radioaktiver Zerfall oder eine ständige Gezeitenreibung für ausreichend Energie sorgen, um eine Eiskruste zumindest teilweise aufzuschmelzen.

Die amerikanische Planetenforscherin Lynnae Quick hat zusammen mit anderen für insgesamt 53 der mehr als 4000 bekannten Exoplaneten Modellrechnungen zur Verfügbarkeit solcher innerer Wärmequellen angestellt. Dabei beschränkten sie sich auf erdähnliche Objekte mit bis zu achtfacher Erdmasse und doppeltem Erddurchmesser.
Ihr überraschendes Ergebnis: Bei nahezu jedem Vierten dieser mutmaßlichen Gesteinsplaneten führt eine plausible Kombination aus Größe, Masse und Zusammensetzung sowie der Bahnexzentrizität dazu, dass über lange Zeiten hinweg genügend innere Energie zur Verfügung steht, um Vulkanismus zu ermöglichen.
Die freigesetzten Gase erlauben als dauerhafte Atmosphäre die Existenz von flüssigem Oberflächenwasser, das selbst nach einer globalen Vereisung zumindest in Tiefen flüssig bleiben kann.