"Es ist eine riesige Ressource. Mehr als 99 Prozent des Süßwassers, das auf der Erde flüssig vorliegt, ist Grundwasser."
Der Hydrogeologe Tom Gleeson forscht an der McGill Universität im kanadischen Montreal. Die Ressource Grundwasser ist nicht nur groß, sagt er, sie wird auch massiv genutzt.
"Mehr als zwei Milliarden Menschen trinken täglich Grundwasser. Und in der Landwirtschaft kommen 40 Prozent des Wassers für die Bewässerung aus dem Grundwasser."
Diese Zahlen zeigen, wie wichtig der Wasserspeicher Grundwasser ist, aber auch wie hoch der Druck auf die Ressource ist. Gerade in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen gehen die Grundwasserspiegel seit Jahren zurück. Die Folgen sind spürbar.
"Das Wasser ist nicht mehr so leicht als Trinkwasser oder für die Nahrungsproduktion erreichbar, und häufig trocknen Flüsse oder Bäche ganz aus. Damit werden wertvolle Ökosysteme beeinträchtigt."
Was bisher aber fehlt, so Tom Gleeson, ist eine Abschätzung wie gravierend die Ausbeutung des Grundwassers global und regional betrachtet tatsächlich ist. Zusammen mit Kollegen aus den Niederlanden schlägt er nun dafür ein neues Modell vor.
"Der Grundwasser-Fußabdruck vergleicht, wie viel Wasser in einen Grundwasserspeicher hineinfließt, mit dem, was der Mensch entnimmt. Außerdem berücksichtigen wir, wie viel Wasser es braucht, damit die Ökosysteme weiter funktionieren."
Wenn beide Seiten der Rechnung gleich hoch ausfallen, wäre die Nutzung nachhaltig. Doch Gleesons Modell ergibt ein anderes Bild: im globalen Schnitt nutzt der Mensch das Grundwasser dreieinhalb mal stärker als die Speicher eigentlich hergeben. Und trotzdem gibt es eine vergleichsweise gute Nachricht: Verantwortlich für diese schlechte Bilanz sind nur wenige Regionen. Sechs große Grundwasserspeicher in Indien, China, den USA und Arabien, werden mehr als fünffach übernutzt, drei davon sogar mehr als 20fach.
"Es gibt also nur eine kleine Zahl von Regionen, wo das Problem wirklich sehr groß ist. Dort sollte man zuerst Maßnahmen ergreifen, statt sich um alle Grundwasserspeicher weltweit gleichzeitig zu kümmern."
Die Analyse der Forscher zeigt starke regionale Unterschiede. In feuchten Regionen, wo der Grundwasserspeicher kräftig und regelmäßig aufgefüllt wird, kann man ohne gravierende Folgen relativ viel Wasser entnehmen. In trockeneren Regionen dagegen muss der Speicher viel vorsichtiger genutzt werden. Die Studie der Forscher ist der erste Versuch, hier saubere Abschätzungen zu liefern.
"Wir schauen uns das alles immer noch mit einem sehr groben Maßstab an. Auch ein großer Grundwasserspeicher mit 500.000 Quadratkilometern bekommt nur einen einzigen Durchschnittswert verpasst. Die Realität ist natürlich komplizierter."
Als nächstes wollen die Forscher ihre Analyse deshalb kleinräumiger anwenden, sich also nur einen Grundwasserspeicher auf einmal vornehmen, diesen dafür aber umso genauer. Daraus könnten sie konkrete Empfehlungen ableiten, wo genau welche Form der Wassernutzung angebracht wäre. Je nach Klima, Boden und Wasservorrat, so die Idee, könnte man die Menge an Grundwasser, die entnommen wird, anpassen.
Der Hydrogeologe Tom Gleeson forscht an der McGill Universität im kanadischen Montreal. Die Ressource Grundwasser ist nicht nur groß, sagt er, sie wird auch massiv genutzt.
"Mehr als zwei Milliarden Menschen trinken täglich Grundwasser. Und in der Landwirtschaft kommen 40 Prozent des Wassers für die Bewässerung aus dem Grundwasser."
Diese Zahlen zeigen, wie wichtig der Wasserspeicher Grundwasser ist, aber auch wie hoch der Druck auf die Ressource ist. Gerade in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen gehen die Grundwasserspiegel seit Jahren zurück. Die Folgen sind spürbar.
"Das Wasser ist nicht mehr so leicht als Trinkwasser oder für die Nahrungsproduktion erreichbar, und häufig trocknen Flüsse oder Bäche ganz aus. Damit werden wertvolle Ökosysteme beeinträchtigt."
Was bisher aber fehlt, so Tom Gleeson, ist eine Abschätzung wie gravierend die Ausbeutung des Grundwassers global und regional betrachtet tatsächlich ist. Zusammen mit Kollegen aus den Niederlanden schlägt er nun dafür ein neues Modell vor.
"Der Grundwasser-Fußabdruck vergleicht, wie viel Wasser in einen Grundwasserspeicher hineinfließt, mit dem, was der Mensch entnimmt. Außerdem berücksichtigen wir, wie viel Wasser es braucht, damit die Ökosysteme weiter funktionieren."
Wenn beide Seiten der Rechnung gleich hoch ausfallen, wäre die Nutzung nachhaltig. Doch Gleesons Modell ergibt ein anderes Bild: im globalen Schnitt nutzt der Mensch das Grundwasser dreieinhalb mal stärker als die Speicher eigentlich hergeben. Und trotzdem gibt es eine vergleichsweise gute Nachricht: Verantwortlich für diese schlechte Bilanz sind nur wenige Regionen. Sechs große Grundwasserspeicher in Indien, China, den USA und Arabien, werden mehr als fünffach übernutzt, drei davon sogar mehr als 20fach.
"Es gibt also nur eine kleine Zahl von Regionen, wo das Problem wirklich sehr groß ist. Dort sollte man zuerst Maßnahmen ergreifen, statt sich um alle Grundwasserspeicher weltweit gleichzeitig zu kümmern."
Die Analyse der Forscher zeigt starke regionale Unterschiede. In feuchten Regionen, wo der Grundwasserspeicher kräftig und regelmäßig aufgefüllt wird, kann man ohne gravierende Folgen relativ viel Wasser entnehmen. In trockeneren Regionen dagegen muss der Speicher viel vorsichtiger genutzt werden. Die Studie der Forscher ist der erste Versuch, hier saubere Abschätzungen zu liefern.
"Wir schauen uns das alles immer noch mit einem sehr groben Maßstab an. Auch ein großer Grundwasserspeicher mit 500.000 Quadratkilometern bekommt nur einen einzigen Durchschnittswert verpasst. Die Realität ist natürlich komplizierter."
Als nächstes wollen die Forscher ihre Analyse deshalb kleinräumiger anwenden, sich also nur einen Grundwasserspeicher auf einmal vornehmen, diesen dafür aber umso genauer. Daraus könnten sie konkrete Empfehlungen ableiten, wo genau welche Form der Wassernutzung angebracht wäre. Je nach Klima, Boden und Wasservorrat, so die Idee, könnte man die Menge an Grundwasser, die entnommen wird, anpassen.