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Weiche Landung auf dem Mond
"Surveyor 1" im Staub

Morgen vor 50 Jahren gingen die Vorbereitungen für die amerikanische Mission "bemannte Mondlandung" in die vorletzte Phase. Am 30. Mai 1966 startete in Cape Canaveral eine Atlas-Centaur-Rakete, die die erste von insgesamt sieben automatischen Lande-Sonden auf eine Übergangsbahn zum Mond brachte.

Von Hermann-Michael Hahn | 29.05.2016
    Der "Apollo-12"-Astronaut Charles Conrad inspiziert die ein paar Jahre zuvor auf dem Mond gelandete Raumsonde Surveyor-3; im Hintergrund die Landefähre Intrepid.
    Der "Apollo-12"-Astronaut Charles Conrad inspiziert die ein paar Jahre zuvor auf dem Mond gelandete Raumsonde Surveyor-3; im Hintergrund die Landefähre Intrepid. (NASA)
    Drei Tage später, am 2. Juni, setzte "Surveyor 1" weich im lunaren Ozean der Stürme auf und übertrug in der Folgezeit mehr als 11.000 Bilder sowie zahlreiche Messdaten von der Mondoberfläche.
    Trotz ihres Erfolges lag die NASA zu diesem Zeitpunkt noch hinter den parallel verlaufenden sowjetischen Vorbereitungen für eine Mondlandung zurück. Den östlichen Konkurrenten war eine weiche Landung auf dem Mond bereits vier Monate zuvor geglückt. Solche weichen Landungen auf dem Mond dienten nicht nur der Erprobung entsprechender Flugmanöver. Sie sollten auch klären, ob die staubbedeckte Mondoberfläche überhaupt genügend Tragfähigkeit für die geplanten Mondlandefähren besäße. Zuvor war diese Frage lange und kontrovers diskutiert worden. Immerhin mochten einige Experten nicht ausschließen, dass die Mondoberfläche von einer viele Meter dicken Staubschicht bedeckt sei und schwere Raumfahrzeuge darin hoffnungslos versinken würden.
    Insgesamt entsandte die NASA sieben dieser jeweils rund eine Tonne schweren Surveyor-Sonden. Lediglich beim zweiten Mal misslang eine Bahnkorrektur, die Sonde geriet ins Taumeln und "Surveyor 2" zerschellte unweit des Kraters Copernicus – aber die folgenden fünf Missionen landeten sicher im Mondstaub.