
+++ Papst Leo XIV. feiert morgen erste große Messe
Der neue Papst Leo XIV. wird am Freitag in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan seine erste große Messe als neugewähltes Oberhaupt der katholischen Kirche feiern. Dies teilte der Vatikan-Sprecher Matteo Bruni vor Journalisten mit. Bei der Messe um 11 Uhr sollen demnach auch die Kardinäle dabei sein. Am Sonntag soll sich Leo XIV. zudem für das Mittagsgebet Regina Coeli vom Balkon des Petersdoms der Öffentlichkeit zeigen.
+++ Deutsche Katholiken setzen Hoffnungen auf neuen Papst
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzt große Hoffnungen in Papst Leo XIV. Er sei ein Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland, sagte die ZdK-Präsidentin Stetter-Karp der Deutschen Presse-Agentur. Sie gehe davon aus, dass Leo XIV. den Kurs seines Vorgängers Franziskus fortsetzen werde.
+++ Perus Präsidentin freut sich
Perus Präsidentin Boluarte hat dem neuen Papst Leo XIV. in einer Fernsehansprache zur Wahl gratuliert und von einem historischen Moment für ihr Land gesprochen. Der neue Papst - der gebürtige US-Amerikaner Robert Prevost - hat seit 2015 auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Er war Missionar in Peru, gründete dort Pfarreien, leitete ein Priesterseminar und war in der Bischofsausbildung aktiv. 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo.
+++ Kardinal Woelki: "Bewegendes Ereignis"
Der Kölner Kardinal Woelki hat die Wahl von Papst Leo XIV. als bewegendes und auch tiefgehendes Ereignis bezeichnet. Woelki gehörte zu den drei deutschen wahlberechtigten Kardinälen. "Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben", erklärte er laut Erzbistum Köln in Rom.
+++ Vorsitzender der Bischofskonferenz findet Wahl "hervorragend"
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Bätzing, nannte die Wahl des neuen Papstes "hervorragend". Der neue Papst habe mit seinem Friedensgruß deutlich gemacht, dass die Kirche weiterhin in internationalen Konflikten vermitteln wolle. Zudem stärkten dessen klare Worte zu einer synodalen Kirche den deutschen Kurs der Erneuerung der katholischen Kirche "Diesen Namen hatte niemand wirklich auf dem Schirm", sagte Bätzing der ARD. "Er ist ein freundlicher, zugewandter Papst mit viel Erfahrung."
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Fehrs, erklärte, die Erfahrungen des neuen Papstes in Lateinamerika ließen auf eine innere und äußere Weite hoffen, welche in diesen Zeiten notwendig sei.
+++ Selenskyj: Hoffnung auf Unterstützung
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat dem neuen Papst gratuliert und sich hoffnungsvoll auf eine fortdauernde Unterstützung des Vatikans im russischen Angriffskrieg gezeigt. Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der militärischen Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
+++ Putin schickt Papst Glückwunschtelegramm
Der russische Staatschef Putin hat dem neuen Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert und die Hoffnung auf einen "konstruktiven Dialog" geäußert. Er sei zuversichtlich, dass sich die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der christlichen Werte weiter entwickeln werde, erklärte Putin in seinem am vom Kreml verbreiteten Schreiben.
+++ Bundespräsident gratuliert Leo XIV.
Steinmeier sagte in Berlin, Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung. Zudem wünschte der Bundespräsident dem neuen Papst, dass er den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör verschaffe.
+++ Konklave dauerte nur 24 Stunden
Der Nachfolger des mit 88 Jahren gestorbenen Papstes Franziskus wurde verhältnismäßig schnell gekürt. Die Kardinäle waren erst am Mittwoch gegen 17.45 Uhr in die Kapelle eingezogen, wo sie dann strikt abgeschottet von der Außenwelt berieten. Seit den 1960er Jahren hat kein Konklave länger als drei Tage gedauert.
+++ Leo als traditionsreicher Papstname
Der neue Papst Leo XIV. hat einen traditionsreichen Namen angenommen. Mehrere seiner Vorgänger spielten eine bedeutende Rolle in der Papstgeschichte. Zuletzt wurde er von Papst Leo XIII. (1878-1903) getragen. Der Franzose galt als sehr politischer Papst und verfasste die erste Sozialenzyklika, in der er als Vertreter der katholischen Kirche Stellung zu den sozialen Fragen dieser Zeit nahm und damit die Grundlage für die katholische Soziallehre legte. Möglich also, dass Leo XIV. sich in seiner Amtszeit ebenfalls vor allem um soziale Themen kümmern will.
+++ Merz gratuliert neuem Papst
Bundeskanzler Merz hat dem neuen Papst gratuliert. In einer Erklärung wünschte er Leo XIV. "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen". Er gebe durch sein Amt "Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung" in Zeiten großer Herausforderungen.
+++ Deutsche Bischofskonferenz erhofft sich "Mut, Demut und Weisheit"
Die katholischen deutschen Bischöfe erhoffen sich vom neuen Papst Leo XIV. eine Leitung der Kirche mit Mut, Demut und Weisheit - "im Vertrauen auf das Evangelium und im Geist der Geschwisterlichkeit, wie ihn auch Papst Franziskus gelebt hat". Das schrieb die Deutsche Bischofskonferenz auf der Plattform X.
+++ Trump gratuliert neuem Papst
US-Präsident Trump hat dem neuen Papst zu seiner Wahl gratuliert. "Welch eine Freude und eine große Ehre für unser Land!", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Er freue sich darauf, Leo XIV kennenzulernen.
+++ Pragmatiker mit internationaler Erfahrung
Der am 14. September 1955 in Chicago geborene Prevost gilt als diplomatisch, pragmatisch und geschätzt bei progressiven wie konservativen Kirchenvertretern. Ein Porträt über den neuen Papst Leo XIV lesen Sie hier.
+++ Prevost von Franziskus gefördert
Der aus Chicago stammende Prevost war jahrelang als Missionar in Peru tätig und hat auch die peruanische Staatsangehörigkeit. Er war ein enger Vertrauter des aus Argentinien stammenden Papstes Franziskus. Dieser holte Prevost 2023 in den Vatikan, um das Dikasterium für die Bischöfe zu leiten, das Bischofsernennungen aus aller Welt prüft. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben in der katholischen Kirche. Infolgedessen hatte der US-Amerikaner vor dem Konklave eine so einflussreiche Rolle wie nur wenige andere Kardinäle.
+++ Erste Worte: "Friede sei mit euch!"
Der US-Amerikaner Robert Prevost hat sich nach seiner Wahl zum Papst von der Mittelloggia des Petersdoms aus erstmals an die Gläubigen gewandt. "Friede sei mit euch", sagte der neue Papst Leo XIV. vor mehr als 100.000 jubelnden Menschen auf dem Petersplatz. Die Menschen sollten miteinander in den Dialog treten und Brücken bauen. Das Böse werde nicht obsiegen. Der 69-Jährige dankte auch seinem Vorgänger Franziskus.
+++ US-Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst gewählt
Der aus den USA stammende Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Der Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti verkündete die Wahl des neuen Pontifex auf der Loggia des Petersdoms mit den Worten "Habemus Papam". Anschließend zeigte sich der neue Pontifex traditionell in Weiß. Er nennt sich als Kirchenoberhaupt Papst Leo XIV und wird als erster US-Amerikaner die 1,4 Milliarden Mitglieder der Weltkirche leiten. Prevost hat auch die peruanische Staatsbürgerschaft.
+++ Papst wohl im vierten Wahlgang gewählt
Der neue Papst ist nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa im vierten Wahlgang gewählt worden. Das Konklave der 133 Kardinäle, die den Nachfolger des verstorbenen Franziskus wählen konnten, hatte am frühen Mittwochabend begonnen. Drei weitere Wahlgänge gab es demnach am Donnerstag. Notwendig war eine Zweidrittelmehrheit von mindestens 89 Stimmen.
+++ Jubel in Rom
Zehntausende auf dem Petersplatz jubelten, als das Rauchsignal der Kardinäle sichtbar wurde. Die Glocken der Kirchen in Rom läuteten, es waren laute Rufe "Viva il Papa" zu hören. Der Autoverkehr wurde umgelenkt.
+++ Franzose Dominique Mamberti wird Name des Papstes verkünden
Das Prozedere sieht vor, dass der 267. Papst bald nach der Wahl auf der Mittelloggia des Petersdoms der Öffentlichkeit präsentiert wird. Das geschieht mit den Worten "Habemus Papam", lateinisch für "Wir haben einen Papst". Diese Aufgabe fällt traditionell dem Kardinalprotodiakon zu, seit vergangenem Jahr hat dieses Amt der Franzose Dominique Mamberti inne. Anschließend zeigt sich der neue Papst auf dem Balkon.
+++ Neuer Papst ist gewählt
Am Schornstein der Sixtinischen Kapelle war kurz nach 18 Uhr weißer Rauch zu sehen. Dies gilt traditionell als Zeichen für die Wahl eines neuen Papstes. Zudem läuteten Glocken. Der Name wird in Kürze bekannt gegeben. Das bedeutet, dass es eine Entscheidung mit Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Kandidaten gegeben hat.
+++ 133 Kardinäle kamen zum Konklave zusammen
Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag hatte am vergangenen Mittwoch im Vatikan die Wahl eines neuen Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche begonnen. 133 Kardinäle aus aller Welt kamen in der Sixtinischen Kapelle zum Konklave zusammen, um ohne jeden Kontakt nach außen über das neue Oberhaupt der katholischen Kirche zu entscheiden. Dort mussten sie vor Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte waren abzugeben. Grundsätzlich waren alle Kardinäle zur Teilnahme am Konklave berechtigt, die zum Zeitpunkt des Todes von Franziskus jünger als 80 Jahre waren. Mehr als 100 Kardinäle schieden damit aus.
+++ Drei deutsche Kardinäle wählten mit
Unter den Wahlberechtigten waren mit Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller auch drei Deutsche. Der neue Papst benötigte eine Zweidrittelmehrheit im Konklave - also mindestens 89 Stimmen.
Diesmal galt die Entscheidung als besonders offen, weil Franziskus zu Lebzeiten viele neue Kardinäle aus fernen Ländern berufen hat, die sich nicht besonders gut kannten. Traditionell wählen die Kardinäle einen Papst aus ihren Reihen, obwohl kirchenrechtlich jeder männliche, unverheiratete Katholik gewählt werden dürfte. Nur wenige Kardinäle gelten jedoch als "papabile", also papsttauglich.
+++ Größte organisierte Glaubensgemeinschaft der Welt
Die römisch-katholische Kirche ist mit derzeit rund 1,4 Milliarden Mitgliedern die größte organisierte Glaubensgemeinschaft der Welt - mit weltweit steigender Tendenz. Oberhaupt der Kirche ist der Papst mit Sitz im Vatikanstaat innerhalb Roms. Bis zu seinem Tod am 21. April war Papst Franziskus als 266. Bischof von Rom Kirchenoberhaupt.
Diese Nachricht wurde am 08.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.