Washington
Weißes Haus veröffentlicht eigenen Friedensplan für Gaza – Netanjahu signalisiert Zustimmung

Bei einem Treffen im Weißen Haus haben US-Präsident Trump und der israelische Ministerpräsident Netanjahu über eine Beendigung des Kriegs im Gazastreifen gesprochen. Das Weiße Haus veröffentlichte einen zuvor angekündigten Friedensplan.

    US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im State Dining Room des Weißen Hauses.
    US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. (Alex Brandon / AP / dpa / Alex Brandon)
    Der Plan sieht vor, dass der Krieg nach der Zustimmung der Hamas und Israels unmittelbar endet. 72 Stunden nach der Zustimmung beider Seiten würden zudem alle Geiseln, sowohl die noch lebenden als auch die Leichen der verstorbenen, an Israel übergeben, hieß es. Nach der Rückkehr der Geiseln werde Israel zahlreiche palästinensische Häftlinge freilassen.

    Amnestie für kooperationswillige Hamas-Mitglieder, Gazastreifen "terrorfreie Zone"

    Die israelischen Streitkräfte sollten sich auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, die aber zunächst nicht genauer definiert wurde. Mitgliedern der islamistischen Hamas, die sich zu friedlicher Koexistenz und zur Abgabe ihrer Waffen verpflichteten, werde Amnestie gewährt. Der Gazastreifen soll zunächst von einem Komitee regiert werden, das aus Palästinensern und Experten aus aller Welt gebildet würde. Unter anderem wolle der frühere britische Premierminister Tony Blair teilnehmen, erklärte US-Präsident Trump bei einer Pressekonferenz.
    Trump erklärte, man sei einer Friedenslösung im Nahen Osten "mehr als sehr nahe". Er dankte Netanjahu für dessen Zustimmung und betonte, die Hamas habe seiner Kenntnis nach ebenfalls Interesse an einer Umsetzung.

    Netanjahu: Wichtiger Schritt in Richtung Frieden

    Netanjahu erklärte, er unterstütze Trumps Plan, um den Krieg in Gaza zu beenden. Er sei ein wichtiger Schritt Richtung Frieden und stelle sicher, dass Gaza nie wieder eine Bedrohung für Israel darstelle. Gaza werde demilitarisiert, die Hamas entwaffnet und Gaza bekomme eine friedliche zivile Regierung. Die militant-islamistische Hamas kündigte eine Prüfung des Plans an. Die Organisation Islamischer Dschihad sprach von einem Rezept für eine Aggression gegen die Palästinenser.
    In Berlin erklärte Außenminister Wadephul am Abend, er sehe in dem Plan eine einmalige Chance. Dieser biete Hoffnung für Hunderttausende, die im Gazastreifen litten.

    Weitere Informationen:

    Interview der Woche - Israelischer Ex-Geheimdienstchef Ajalon: Deutschland sollte palästinensischen Staat anerkennen
    Diese Nachricht wurde am 30.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.