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Neue Geisel-Liste
Weitere 13 Israelis sollen heute freikommen - Scholz fordert Freilassung aller Verschleppten

Israel hat eine Namensliste mit weiteren Geiseln in der Gewalt der Hamas erhalten, die im Laufe des Tages freigelassen werden sollen. Die Familien von 13 Verschleppten seien informiert worden, berichteten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Netanjahu. Acht von ihnen sind demnach Kinder.

    Zu sehen ist ein Jeep des Roten Kreuzes. Daneben stehen mehrere Männer, einer hält ein Gewehr in der Hand.
    Ein Fahrzeug des Roten Kreuzes, in dem vermutlich Geiseln transportiert werden, kommt an der Grenze von Rafah im südlichen Gazastreifen an, wo ein Austausch vereinbart wurde. (Mohammed Talatene / dpa / Mohammed Talatene)
    Gestern waren nach Beginn einer auf vier Tage angelegten Feuerpause im Gaza-Krieg eine erste Gruppe von 24 Geiseln freigekommen, die vor sieben Wochen von Hamas-Terroristen verschleppt worden waren. Darunter waren vier Doppelstaatler, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit haben, wie das Auswärtige Am in Berlin bestätigte. Im Gegenzug musste Israel 39 palästinensische Häftlinge freilassen.
    Insgesamt sollen im Rahmen Feuerpause 50 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen und 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Bundeskanzler Scholz erklärte, dies könne nur ein Anfang sein. Die Hamas müsse alle Geiseln bedingungslos freilassen. Ähnlich äußerte sich US-Präsident Biden, der zugleich für eine Verlängerung der Feuerpause warb. Auch Frankreichs Staatschef Macron begrüßte die Freilassungen und bekräftige die Entschlossenheit seines Landes, auch Geiseln mit französische Staatsbürgerschaft freizubekommen.

    Verstärkte Hilfslieferungen für den Gazastreifen angelaufen

    Mit Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg lief auch die Ausweitung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen an. Es seien Konvois mit zahlreichen Lastwagen unterwegs gewesen, sagte der Sprecher des UNO-Nothilfebüros (OCHA) in Genf. Demnach wurden bereits 137 LKW entladen. Die Bevölkerung sei mit Lebensmitteln, Wasser und medizinische Gütern versorgt worden, hieß es. Außerdem kamen den Angaben zufolge Treibstoff- und Gaslieferungen an.
    Das UNO-Büro berichtete zudem, dass 21 Patienten in kritischem Zustand aus dem nördlichen Gazastreifen verlegt worden seien. Ob das UNO-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) erstmals seit Wochen auch den Norden des Gazastreifens mit Hilfsgütern beliefern kann, ließ der Sprecher zunächst offen.
    Sie können hier einen Korrespondentenbericht hören.

    Weiterführende Informationen

    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 25.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.