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Krieg im Nahen Osten
Weitere Geiseln sollen freigelassen werden

Im Gaza-Streifen sind gestern Abend weitere 17 Geiseln freigekommen. Unter ihnen sind nach Angaben von Bundesaußenministerin Baerbock vier Personen, die neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben.

    Das Foto der israelischen Armee zeigt Hila Rotem Shoshani, die von der Hamas als Geisel entführt worden war, nach ihrer Freilassung mit ihrem Onkel.
    Das Foto der israelischen Armee zeigt Hila Rotem Shoshani, die von der Hamas als Geisel entführt worden war, nach ihrer Freilassung mit ihrem Onkel. (AP / Israelische Armee)
    Das Büro von Premierminister Netanjahu erklärte am frühen Sonntagmorgen, es habe zudem eine neue Liste mit den Namen 13 weiterer Geiseln erhalten, die im Laufe des heutigen Tages freikommen sollten. Nach israelischen Medienberichten sollen darunter auch amerikanische Staatsbürger sein.
    Bei den gestern Abend freigelassenen Israelis handelt es sich um sieben Kinder und sechs Frauen, wie das Büro von Ministerpräsident Netanjahu mitteilte. Außerdem wurden vier Personen aus Thailand freigelassen. Die meisten - die Kinder im Alter zwischen drei und 16 Jahren und die Frauen zwischen 18 und 67 - waren aus dem Kibbuz Beeri entführt worden. Ein Sprecher des Kibbuz' sagte, alle freigelassenen Geiseln hätten entweder ein Familienmitglied, das bei dem Terrorangriff am 7. Oktober getötet wurde, oder sie hätten einen Angehörigen als Geisel in Gaza zurücklassen müssen.

    Entlassene Häftlinge begeistert empfangen

    Israel entließ im Gegenzug 39 inhaftierte palästinensische Frauen und Minderjährige aus dem Gefängnis. Einige wurden in Ostjerusalem freigelassen, die meisten anderen kehrten ins besetzte Westjordanland zurück. Dort wurden sie von einer Menschenmenge begeistert empfangen.
    Die ursprünglich für den Nachmittag geplante Freilassung hatte sich verzögert, weil die Hamas weitere Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens verlangte. Unter der Vermittlung von Katar und Ägypten kam es noch am Abend zu einer Einigung. Eine erste Gruppe von Geiseln war bereits am Freitag freigelassen worden.

    Insgesamt etwa 240 Geiseln

    Hunderte Terroristen der Hamas hatten am 7. Oktober vom Gazastreifen aus Israel überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Menschen in das Palästinensergebiet verschleppt. Seither greifen die israelischen Streitkräfte die Hamas vor allem im Norden des Gazastreifens an.
    Unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten wurden eine viertägige Feuerpause und die Freilassung von insgesamt 50 Geiseln der Hamas sowie die Übergabe von 150 palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen vereinbart. Eine erste Gruppe von Geiseln war bereits am Freitag freigelassen worden.

    Weiterführende Informationen

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    Diese Nachricht wurde am 26.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.