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Nahostkrieg
Weitere lateinamerikanische Länder verurteilen israelische Angriffe

Mit Argentinien, Peru und Mexiko haben weitere Staaten Lateinamerikas die israelischen Luftangriffe auf Dschabalia im Gazastreifen verurteilt. Zuvor hatte Bolivien die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen. Israel kritisierte die Haltung der Staaten und erinnerte an sein Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hamas.

    Palestinians search for survivors following an Israeli airstrike in the Jabalia refugee camp north of Gaza City.
    Das sogenannte Flüchtlingslager Dschabalia im Norden Gazas nach einem Angriff der israelischen Armee. (picture alliance / dpa / Fadi Wael Alwhidi)
    Argentinien, Peru und Mexiko hatten die Regierung in Jerusalem aufgefordert, die Angriffe im Gazastreifen zu stoppen und humanitäre Hilfe für die Palästinenser zu ermöglichen. An die Terrororganisation Hamas ging der Appell, die aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen.
    Mit ihren Stellungnahmen verschärften Argentien, Peru und Mexiko den diplomatischen Druck auf Israel. Am Vortag hatte Bolivien seine Beziehungen zu dem jüdischen Staat abgebrochen. Kolumbien und Chile riefen ihre Botschafter zurück.

    Kritik aus Israel

    Das israelische Außenministerium rief die lateinamerikanischen Länder dazu auf, die Terrororganisation Hamas zu verurteilen. In einer Erklärung hieß es außerdem, die Regierungen sollten das Recht eines demokratischen Landes unterstützen, seine Bürger zu verteidigen.

    Biden für "Pause" im Nahostkrieg

    In den USA plädierte Präsident Biden erneut für eine "Pause" im Nahostkrieg. Eine Pause bedeute Zeit, um die Geiseln herauszuholen, sagte er. Bundesaußenministerin Baerbock verteidigte im ZDF das israelische Vorgehen. Die Hamas habe die Menschen in Dschabalia ganz bewusst als menschliche Schutzschilde genutzt. Das unterstreiche, wie wahnsinnig komplex diese furchtbare Situation gerade sei.
    Israel hatte am Dienstag die Siedlung Dschabalia im Gazastreifen angegriffen, die aus einem 1948 errichteten Flüchtlingslager entstanden ist. Nach israelischen Angaben wurde eine Kommandozentrale der Hamas getroffen. Bei dem Angriff sollen zahlreiche Zivilisten ums Leben gekommen sein.

    Weiterführende Informationen

    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 02.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.