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Weltweit einzigartiges Planetarium im alten Gasspeicher
Die Planetariumskugel von Solingen

Früher glaubten die Menschen, die Erde – und damit die "Welt" – sei eine Scheibe. Zwar erkannten auch schon die antiken griechischen Naturphilosophen, dass nur eine kugelförmige Erde bei einer Mondfinsternis für einen stets runden Schattenwurf sorgen konnte. Doch erst die Seefahrer, die im 16. Jahrhundert die Erde umsegelten, lieferten den endgültigen Beweis für die Kugelform der Erde.

Von Hermann-Michael Hahn | 27.11.2017
    Das Planetarium des Galileum Solingen wird in einem nicht mehr benötigten Kugelgasbehälter errichtet; das neue Sternwartengebäude ist links davon entstanden (H.-M. Hahn)
    Das Planetarium des Galileum Solingen wird in einem nicht mehr benötigten Kugelgasbehälter errichtet; das neue Sternwartengebäude ist links davon entstanden (H.-M. Hahn)
    Doch erst die Seefahrer, die im 16. Jahrhundert die Erde umsegelten, lieferten den endgültigen Beweis für die Kugelform der Erde.
    Dass vor einiger Zeit Werbetexter einen digitalen, auf CD gebrannten Weltatlas mit dem vermeintlich witzigen Spruch "Und die Erde ist doch eine Scheibe" anpriesen, mag der eine oder andere gerade noch für originell halten.
    Leider geistern ähnlich lautende Fake-News seit längerem durch das World Wide Web beziehungsweise die sozialen Medien. Davon aber lassen sich die Solinger Sternfreunde nicht beeinflussen. Unter dem griffigen Werbeslogan "Die Welt ist eine Kugel" haben sie sich über Jahre mit viel Engagement für den Bau eines Planetariums in einem ausgedienten, kugelförmigen Gasspeicher eingesetzt.
    Beim Richtfest für das neue Sternwartengebäude in Solingen begrüßte der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach die Gäste (Sternwarte Solingen)
    Beim Richtfest für das neue Sternwartengebäude in Solingen begrüßte der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach die Gäste ((Sternwarte Solingen))
    Vor zwei Monaten konnten sie Richtfest feiern. Finanziert durch großzügige Spenden aus der Bevölkerung, der lokalen Industrie sowie mit erheblichen Zuschüssen aus der Städtebauförderung des Landes und des Bundes, entsteht in Solingen ein neues Weltraumbildungszentrum. Es soll im nächsten Jahr seine Pforten öffnen. Herzstück wird ein Planetarium mit einem Kuppeldurchmesser von zwölf Metern sein, das seinen Platz im Innern des nicht mehr benötigten Gasspeichers finden wird – eine bislang einmalige Umhüllung für ein Sternentheater dieser Art.