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Wettskandal
UEFA ermittelt offenbar gegen Suker

Davor Suker, 1998 bei der Fußball-WM Torschützenkönig und heute Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee, soll als Strohmann Wetten auf mutmaßlich manipulierte Europapokalspiele platziert haben. Am Tag nach Bekanntwerden dieser ARD-Recherchen scheint der europäische Fußballverband zu reagieren.

Von Bastian Rudde | 27.06.2015
    Ein jubelnder Davor Suker.
    Gegen Gastgeber Frankreich im Halbfinale der WM 1998 ging Kroatien zwar durch Davor Šuker in Führung - und verlor am Ende. (picture alliance/dpa/Omar_Torres)
    Ein hoher Funktionär aus den eigenen Reihen, der früher offenbar Kontakt zu einem Wettbetrüger hatte. Die Berichte der ARD über das UEFA-Exekutivmitglied Davor Suker scheinen im europäischen Fußballverband jetzt doch für große Unruhe zu sorgen.
    Die UEFA schrieb der ARD heute, sie stelle keine Details von Disziplinaruntersuchungen zur Verfügung. Eine Aussage, die man so verstehen kann, dass ein Verfahren gegen Davor Suker eröffnet worden ist. Wäre dies so, könnte Suker als Konsequenz drohen, keine Funktion mehr im europäischen Fußball einnehmen zu dürfen.
    Strohmann für Sapina?
    Gestern hatte die ARD berichtet, dass Suker im Jahr 2009 mehrfach engen Kontakt zu Ante Sapina gehabt haben soll, einem der Drahtzieher des damaligen Wettskandals.
    Aus den Ermittlungsunterlagen der Staatsanwaltschaft Bochum gegen Sapina geht hervor, dass Suker als Strohmann Wetten auf mutmaßlich manipulierte Europapokalspiele für Sapina platzieren sollte. Suker selbst war im damaligen Verfahren weder Zeuge noch Beschuldigter und stritt auf ARD-Nachfrage alle Vorwürfe ab.
    Ins UEFA-Exekutivkomitee trotz Ermittlungen
    Die UEFA schrieb gestern, sie kenne die Bochumer Akten - demnach also auch die Hinweise auf Sukers Kontakte. Trotzdem wurde Suker vor drei Monaten ins einflussreiche UEFA-Exekutivkomitee gewählt.
    Das UEFA-Exekutivkomitee trifft sich Anfang kommender Woche in Prag am Rande der U-21-Europameisterschaft. Es könnte ein unruhiges Treffen werden.