Es gebe kaum noch eine Sichtung von Talenten, sagte Froböse im Deutschlandfunk. Früher habe man dies etwa in Schulen mit den Bundesjugendspielen sehr systematisch gemacht. Auch die Wertigkeit des Sportes werde in der Gesellschaft nicht mehr gelebt und erkannt.
Mit Blick auf den Medaillenspiegel der Olympischen Spiele in Paris meinte Froböse, von - Stand Donnerstagmorgen - acht Goldmedaillen habe Deutschland vier im Reiten gewonnen. Offensichtlich verstünden es die Reiter, sich an der Weltspitze zu halten. Kritisch äußerte sich Froböse hingegen zu den Ergebnissen in Sportarten wie Turnen, Schwimmen und Leichtathletik. Deutschland finde hier keine neuen Talente. Das führe dazu, dass andere Nationen davonzögen, sagte Froböse.
Kein Spitzenplatz im Medaillenspiegel - Debatte über Leistungssport
Der DOSB rief vor den Spielen einen Platz unter den besten zehn im Medaillenspiegel als Ziel aus. Derzeit liegt Deutschland exakt auf dem 10. Platz. Vor drei Jahren in Tokio beendete die deutsche Olympia-Mannschaft die Spiele mit zehn Goldmedaillen auf Platz 9 des Medaillenspiegels.
Die Diskussion über den deutschen Leistungssport wird bereits seit einiger Zeit geführt. Ein Anlass war etwa das schwache Abschneiden bei der Leichtathletik-WM in Budapest im vergangenen Jahr, als es keine einzige Medaille für deutsche Athleten gab. Lesen Sie dazu: Auf der Suche nach dem Leistungsgedanken im deutschen Sport
Diese Nachricht wurde am 08.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.