
Normalerweise behelfen sich die Forscher damit, die Struktur der Milchstraße aus der Verteilung der hellsten Sterne und Sternhaufen abzuleiten.
Diese sind auch über große Entfernungen hinweg zu beobachten und zu vermessen. Aber sehr helle Sterne sind in der Milchstraße vergleichsweise selten.
Einen anderen Weg haben jetzt zwei junge holländische Forscherinnen beschritten. Sie nutzten eher zufällige Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops, die bei der Suche nach extrem lichtschwachen, fernen Galaxien als "wissenschaftlicher Beifang" abfielen.

Bei diesen notwendigerweise langen Belichtungszeiten erfasste das Weltraumteleskop immer wieder auch einzelne sehr lichtschwache Objekte der Milchstraße, von denen es wesentlich mehr gibt als von den hellen Leuchtriesen.
Insgesamt vermaßen die Astronominnen die Positionen und Distanzen von 274 leuchtschwachen braunen Zwergen. Braune Zwerge sind sehr massearme Objekte, die – anders als normale Sterne – in ihrem Innern keinen Wasserstoff zu Helium verschmelzen können.
Anschließend speisten sie diese Angaben in verschiedene Modelle der Milchstraße ein, um herauszufinden, welches dieser Modelle die real gemessenen Werte am besten wiedergibt.
Mit ihm konnten sie die Gesamtzahl der Stern-Winzlinge innerhalb der Milchstraße auf rund 58 Milliarden abschätzen und damit auf deutlich mehr als bislang vermutet.