Zur wichtigsten und strittigsten Frage auf der Tagesordnung hat der Wissenschaftsrat keine Antwort gefunden: Die akademischen Regierungsberater konnten sich nicht auf Empfehlungen einigen, wie die Qualität des Studiums durch Akkreditierungen gesichert werden soll. Hintergrund ist, dass Inhalt und Qualität von Bachelor- und Master- Studiengängen nicht mehr durch Rahmenprüfungsordnungen der Länder bestimmt werden, sondern durch sogenannte Akkreditierungen privater Agenturen. So soll vergleichbare Qualitätsstandards erreicht werden. Die Akkreditierungsagenturen sind allerdings umstritten, auch läuft die Akkreditierung in der einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ab. Deswegen hat der Wissenschaftsrat einen Text geschrieben, der Ordnung in Diskussion und Praxis bringen soll. Ergebnis der Sitzung von vergangener Woche ist jedoch: "Wiedervorlage des Textes im Mai". Der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Thomas Mey, sagte, der Streit zwischen den Wissenschaftlern und den Verwaltungsleuten im Rat habe nicht geschlichtet werden können:
"Es gab so einen einführenden Absatz, der sich zum Thema der Qualität und der Standards und der Messbarkeit von Qualität äußerte und der der wissenschaftlichen Kommission, ich sag mal, zu metaphysisch war."
Sprich: Wie genau misst man die Qualität eines Studiengangs? Und wie genau lässt sich das in so einem Akkreditierungsverfahren abbilden? Die Antworten auf diese Fragen waren den Wissenschaftlern im Rat zu weich formuliert. Auch war der Qualitätsbegriff den Wissenschaftlern im Rat zu weit gefasst, sagt Generalsekretär Mey. Die Wissenschaftler im Wissenschaftsrat hätten darüber hinaus grundsätzlich kritisiert, dass das System der Akkreditierung im Textentwurf zu positiv weg komme. Sie forderten klar zu stellen, dass Akkreditierungen von Studiengängen nur ein Zwischenschritt seien auf dem Weg zu einem besseren System der Qualitätssicherung. Der Wissenschaftsrat hat sich zudem mit der Frage befasst, wie Hoch- und Höchstleistungsrechner in Deutschland zukünftig bezahlt werden können. Warum diese Supercomputer ein wichtiges Thema sind, erläuterte Generalsekretär Mey so:
"Es ist es deswegen, weil Rechnen immer mehr zu einer Art Ersatz für experimentelles Arbeiten wird. Und man muss sich Gedanken machen, wie man das infrastrukturell abdecken will."
Doch diese Supercomputer passen nicht recht ins Finanzierungssystem der deutschen Wissenschaft. Denn sie sind keine Gebäude. Das klingt merkwürdig, ist aber der Kern des Problems: Wissenschaftsgebäude dürfen Bund und Länder gemeinsam finanzieren, vor allem wenn sie einer ganz genau definierten Forschungsfrage dienen. Supercomputer dienen gerade nicht einer genau definierten Forschungsaufgabe, man kann sie für alles einsetzen. Genau das aber macht es rechtlich kompliziert, Supercomputer mit Geld aus Bund und Ländern zu finanzieren. Außerdem sind die Rechner in der Anschaffung relativ günstig, richtig teuer ist ihr Betrieb. Auch müssen Supercomputer alle paar Jahre komplett ausgetauscht werden. Auch das unterscheidet sie von Gebäuden und macht die Finanzierung heute schwierig. Der Wissenschaftsrat wünscht sich daher von Bund und Ländern, eine eigene "Förderlinie" einzurichten, extra für Supercomputer. Leicht skurrile Probleme wie diese Finanzierung von Supercomputern verweisen auf ein grundlegendes Problem: Wie kann die Finanzierung der Hochschulen vereinfacht und der Bund leichter beteiligt werden? Seit Langem laufen ja Diskussionen über eine grundlegende Reform der Hochschulfinanzierung. Damit die Politiker ein Bild bekommen, was in den nächsten Jahren finanziert werden muss, soll der Wissenschaftsrat jetzt in einer Arbeitsgruppe klären: Wie soll das deutsche Wissenschaftssystem bis 2020 sich entwickeln? Zentrale Fragen sind: Wie ist das Verhältnis von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen? Welche Folgen hat es für die Hochschulen, dass die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft? In einem guten Jahr soll die Vision auf dem Tisch liegen. Angesichts der für Wissenschaftler kurzen Zeit bis März 2013 will Generalsekretär May den großen Wurf nicht versprechen:
"Mir ist völlig schleierhaft, wie wir da etwas halbwegs Vernünftiges aufs Papier bringen sollen."
"Es gab so einen einführenden Absatz, der sich zum Thema der Qualität und der Standards und der Messbarkeit von Qualität äußerte und der der wissenschaftlichen Kommission, ich sag mal, zu metaphysisch war."
Sprich: Wie genau misst man die Qualität eines Studiengangs? Und wie genau lässt sich das in so einem Akkreditierungsverfahren abbilden? Die Antworten auf diese Fragen waren den Wissenschaftlern im Rat zu weich formuliert. Auch war der Qualitätsbegriff den Wissenschaftlern im Rat zu weit gefasst, sagt Generalsekretär Mey. Die Wissenschaftler im Wissenschaftsrat hätten darüber hinaus grundsätzlich kritisiert, dass das System der Akkreditierung im Textentwurf zu positiv weg komme. Sie forderten klar zu stellen, dass Akkreditierungen von Studiengängen nur ein Zwischenschritt seien auf dem Weg zu einem besseren System der Qualitätssicherung. Der Wissenschaftsrat hat sich zudem mit der Frage befasst, wie Hoch- und Höchstleistungsrechner in Deutschland zukünftig bezahlt werden können. Warum diese Supercomputer ein wichtiges Thema sind, erläuterte Generalsekretär Mey so:
"Es ist es deswegen, weil Rechnen immer mehr zu einer Art Ersatz für experimentelles Arbeiten wird. Und man muss sich Gedanken machen, wie man das infrastrukturell abdecken will."
Doch diese Supercomputer passen nicht recht ins Finanzierungssystem der deutschen Wissenschaft. Denn sie sind keine Gebäude. Das klingt merkwürdig, ist aber der Kern des Problems: Wissenschaftsgebäude dürfen Bund und Länder gemeinsam finanzieren, vor allem wenn sie einer ganz genau definierten Forschungsfrage dienen. Supercomputer dienen gerade nicht einer genau definierten Forschungsaufgabe, man kann sie für alles einsetzen. Genau das aber macht es rechtlich kompliziert, Supercomputer mit Geld aus Bund und Ländern zu finanzieren. Außerdem sind die Rechner in der Anschaffung relativ günstig, richtig teuer ist ihr Betrieb. Auch müssen Supercomputer alle paar Jahre komplett ausgetauscht werden. Auch das unterscheidet sie von Gebäuden und macht die Finanzierung heute schwierig. Der Wissenschaftsrat wünscht sich daher von Bund und Ländern, eine eigene "Förderlinie" einzurichten, extra für Supercomputer. Leicht skurrile Probleme wie diese Finanzierung von Supercomputern verweisen auf ein grundlegendes Problem: Wie kann die Finanzierung der Hochschulen vereinfacht und der Bund leichter beteiligt werden? Seit Langem laufen ja Diskussionen über eine grundlegende Reform der Hochschulfinanzierung. Damit die Politiker ein Bild bekommen, was in den nächsten Jahren finanziert werden muss, soll der Wissenschaftsrat jetzt in einer Arbeitsgruppe klären: Wie soll das deutsche Wissenschaftssystem bis 2020 sich entwickeln? Zentrale Fragen sind: Wie ist das Verhältnis von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen? Welche Folgen hat es für die Hochschulen, dass die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft? In einem guten Jahr soll die Vision auf dem Tisch liegen. Angesichts der für Wissenschaftler kurzen Zeit bis März 2013 will Generalsekretär May den großen Wurf nicht versprechen:
"Mir ist völlig schleierhaft, wie wir da etwas halbwegs Vernünftiges aufs Papier bringen sollen."