Gerner: Am Telefon ist jetzt Stephan Baeck, ehemaliger Basketball-Profi, und mit der deutschen Mannschaft 1993 Europameister, jetzt Trainer von Bundesligist Rhein Energy Köln. Ich grüße Sie!
Baeck: Hallo!
Gerner: Herr Baeck, was ist denn die größere Überraschung für Sie, die Deutschen im Halbfinale oder das Ausscheiden des US-Teams?
Baeck: Wenn man das vor der WM gesagt hätte, wäre natürlich beides eine Überraschung gewesen, obwohl das natürlich die größere Überraschung gewesen wäre, dass die USA ausgeschieden sind. Wenn man den Verlauf des Turniers sieht, dann muss man sagen, dass sich die deutsche Mannschaft sehr gut präsentiert hat, dass der deutschen Mannschaft durchaus etwas zugetraut werden konnte, und dass die USA ganz schön gewackelt hat in einigen Spielen und gegen Argentinien ja schon ein Spiel verloren hatte, so dass das nicht eine ganz große Überraschung ist.
Gerner: Zu beiden Teams gefragt. Deutsches Team: Nur der Faktor Nowitzki ausschlaggebend? Zu den USA: Zeitenwende jetzt im Basketball?
Baeck: Ich glaube erst mal nicht, dass nur Nowitzki ausschlaggebend ist für diese Mannschaft, weil das eine Mannschaftssportart ist. Dirk kann nur so funktionieren, wo jeder im Team seine Freiräume nutzt, und das macht die deutsche Mannschaft hervorragend. Die USA ist natürlich jetzt an einem Punkt angelangt, wo sie nicht umdenken müssen, aber erkennen müssen, dass eben in Europa auch sehr guter Basketball gespielt wird und sich die Spitze immer enger zusammenfügt.
Gerner: Also ähnlich wie wir es auch bei der Fußballweltmeisterschaft gesehen haben.
Baeck: Ich glaube, das ist ein ganz normaler Prozess, dass jetzt im Zeitalter der Globalisierung die ganzen Nationen viel offener miteinander umgehen. Man kann sich Tipps und Trainingsmöglichkeiten von allen verschiedenen Nationen holen. Es ist nun mal ein Sport, es geht darum, den Ball in den Korb zu schmeißen. Dabei ist meistens eine Art die Richtige, und die versuchen alle zu praktizieren.
Gerner: Was unterscheidet denn das deutsche Team von der Europameister-Mannschaft 93, in der Sie gespielt haben? Hat sich der Basketball verändert?
Baeck: Ja Gott sei Dank. Jede Sportart verändert sich permanent, wird immer attraktiver, passt sich den Gegebenheiten der Zeit an. Und die Leute werden immer athletischer, immer besser...
Gerner:... Auch größer?
Baeck: Größer, aber natürlich trotzdem genauso technisch versiert. Früher gab es vielleicht die großen Spieler, die mehr nur in Korbnähe agierten. Jetzt gibt's einen Dirk Nowitzki, der mit 2,13 oder 2,14 Meter von außen spielt wie es früher nur kleine Spieler vermochten. Und das macht natürlich das Basketballspiel ungleich attraktiver. Mittlerweile müssen die Spieler viel, viel mehr können als früher.
Gerner: Schrempf, Nowitzki, deutsche Basketballer in den USA. Noch sind es wenige. Wird das Schule machen, wird das Mode werden?
Baeck: Ich glaube, es ist so weit gekommen, dass die NBA natürlich ihre Fühler unglaublich nach Europa ausgestreckt hat. Es haben unheimlich viele Spieler aus Europa den Weg in die NBA gefunden. Das war früher nicht der Fall, und es galt als sehr schwierig, von Europa direkt in die NBA zu kommen. Mittlerweile ist es sogar so, dass die USA sagt, junge Spieler können fast besser in Europa ausgebildet werden, weil sie da einfach mehr Basketball spielen können, schon professioneller trainieren und einfach mehr am Wettbewerb Erfahrung sammeln können.
Gerner: Oder wird Basketball jetzt möglicherweise zum großen Fernsehsport neben Fußball?
Baeck: Das wäre natürlich der Traum. Wenn man sieht, dass die Spiele in den USA besser und noch vielfältiger übertragen werden. Wenn man sieht, dass von so einem Spiel gestern nur die zweite Halbzeit gezeigt wurde, dann ist das natürlich ein Faktor, wo wir sagen: Da haben wir eigentlich mehr verdient. Wenn wir zu frühen Morgenstunden um zwei, drei Uhr 420.000 Zuschauer für Deutschland Algerien haben, dann können wir uns durchaus mit anderen Sportarten messen, die tagsüber weniger Einschaltquote haben. Da sind wir auf dem richtigen Weg, etwas dran zu tun.
Gerner: Herr Baeck, eine kurze Prognose wie es weiter geht. Die Chancen für das Halbfinale und den weiteren Verlauf!
Baeck: Ja, im Basketball ist alles möglich. Das haben wir gerade bei dieser WM gesehen. Deutschland hat bereits gegen Argentinien einmal sehr gut gespielt, dann knapp verloren. Und ich glaube, dass so ein Spiel wie gestern oder gestern Nacht sehr viel Selbstvertrauen bringt, und das ist es, was die deutsche Mannschaft auszeichnet. Sie ist eine Turniermannschaft, sie vermag sich bis jetzt, von Spiel zu Spiel zu steigern, und dann werden wir sehen, was passiert, aber eine Chance haben wir allemal im Halbfinale.
Gerner: Das war Stephan Baeck, ehemaliger Basketballprofi und jetzt Trainer von Rhein Energy Köln. Ich danke Ihnen!
Baeck: Bitte!
Baeck: Hallo!
Gerner: Herr Baeck, was ist denn die größere Überraschung für Sie, die Deutschen im Halbfinale oder das Ausscheiden des US-Teams?
Baeck: Wenn man das vor der WM gesagt hätte, wäre natürlich beides eine Überraschung gewesen, obwohl das natürlich die größere Überraschung gewesen wäre, dass die USA ausgeschieden sind. Wenn man den Verlauf des Turniers sieht, dann muss man sagen, dass sich die deutsche Mannschaft sehr gut präsentiert hat, dass der deutschen Mannschaft durchaus etwas zugetraut werden konnte, und dass die USA ganz schön gewackelt hat in einigen Spielen und gegen Argentinien ja schon ein Spiel verloren hatte, so dass das nicht eine ganz große Überraschung ist.
Gerner: Zu beiden Teams gefragt. Deutsches Team: Nur der Faktor Nowitzki ausschlaggebend? Zu den USA: Zeitenwende jetzt im Basketball?
Baeck: Ich glaube erst mal nicht, dass nur Nowitzki ausschlaggebend ist für diese Mannschaft, weil das eine Mannschaftssportart ist. Dirk kann nur so funktionieren, wo jeder im Team seine Freiräume nutzt, und das macht die deutsche Mannschaft hervorragend. Die USA ist natürlich jetzt an einem Punkt angelangt, wo sie nicht umdenken müssen, aber erkennen müssen, dass eben in Europa auch sehr guter Basketball gespielt wird und sich die Spitze immer enger zusammenfügt.
Gerner: Also ähnlich wie wir es auch bei der Fußballweltmeisterschaft gesehen haben.
Baeck: Ich glaube, das ist ein ganz normaler Prozess, dass jetzt im Zeitalter der Globalisierung die ganzen Nationen viel offener miteinander umgehen. Man kann sich Tipps und Trainingsmöglichkeiten von allen verschiedenen Nationen holen. Es ist nun mal ein Sport, es geht darum, den Ball in den Korb zu schmeißen. Dabei ist meistens eine Art die Richtige, und die versuchen alle zu praktizieren.
Gerner: Was unterscheidet denn das deutsche Team von der Europameister-Mannschaft 93, in der Sie gespielt haben? Hat sich der Basketball verändert?
Baeck: Ja Gott sei Dank. Jede Sportart verändert sich permanent, wird immer attraktiver, passt sich den Gegebenheiten der Zeit an. Und die Leute werden immer athletischer, immer besser...
Gerner:... Auch größer?
Baeck: Größer, aber natürlich trotzdem genauso technisch versiert. Früher gab es vielleicht die großen Spieler, die mehr nur in Korbnähe agierten. Jetzt gibt's einen Dirk Nowitzki, der mit 2,13 oder 2,14 Meter von außen spielt wie es früher nur kleine Spieler vermochten. Und das macht natürlich das Basketballspiel ungleich attraktiver. Mittlerweile müssen die Spieler viel, viel mehr können als früher.
Gerner: Schrempf, Nowitzki, deutsche Basketballer in den USA. Noch sind es wenige. Wird das Schule machen, wird das Mode werden?
Baeck: Ich glaube, es ist so weit gekommen, dass die NBA natürlich ihre Fühler unglaublich nach Europa ausgestreckt hat. Es haben unheimlich viele Spieler aus Europa den Weg in die NBA gefunden. Das war früher nicht der Fall, und es galt als sehr schwierig, von Europa direkt in die NBA zu kommen. Mittlerweile ist es sogar so, dass die USA sagt, junge Spieler können fast besser in Europa ausgebildet werden, weil sie da einfach mehr Basketball spielen können, schon professioneller trainieren und einfach mehr am Wettbewerb Erfahrung sammeln können.
Gerner: Oder wird Basketball jetzt möglicherweise zum großen Fernsehsport neben Fußball?
Baeck: Das wäre natürlich der Traum. Wenn man sieht, dass die Spiele in den USA besser und noch vielfältiger übertragen werden. Wenn man sieht, dass von so einem Spiel gestern nur die zweite Halbzeit gezeigt wurde, dann ist das natürlich ein Faktor, wo wir sagen: Da haben wir eigentlich mehr verdient. Wenn wir zu frühen Morgenstunden um zwei, drei Uhr 420.000 Zuschauer für Deutschland Algerien haben, dann können wir uns durchaus mit anderen Sportarten messen, die tagsüber weniger Einschaltquote haben. Da sind wir auf dem richtigen Weg, etwas dran zu tun.
Gerner: Herr Baeck, eine kurze Prognose wie es weiter geht. Die Chancen für das Halbfinale und den weiteren Verlauf!
Baeck: Ja, im Basketball ist alles möglich. Das haben wir gerade bei dieser WM gesehen. Deutschland hat bereits gegen Argentinien einmal sehr gut gespielt, dann knapp verloren. Und ich glaube, dass so ein Spiel wie gestern oder gestern Nacht sehr viel Selbstvertrauen bringt, und das ist es, was die deutsche Mannschaft auszeichnet. Sie ist eine Turniermannschaft, sie vermag sich bis jetzt, von Spiel zu Spiel zu steigern, und dann werden wir sehen, was passiert, aber eine Chance haben wir allemal im Halbfinale.
Gerner: Das war Stephan Baeck, ehemaliger Basketballprofi und jetzt Trainer von Rhein Energy Köln. Ich danke Ihnen!
Baeck: Bitte!