Montag, 20. Mai 2024

Fußball-WM der Frauen
Gelungene Aufstockung, schwache Deutsche

Die Fußball-WM der Frauen mit erstmals 32 Mannschaften sieht ARD-Reporterin Martina Knief als vollen Erfolg an. Bei der deutschen Mannschaft habe es an vielem gefehlt - nun müssten in kürzester Zeit Veränderungen erfolgen.

Martina Knief im Gespräch mit Astrid Rawohl | 06.08.2023
Die Fußballspielerin Merle Frohms aus dem DFB Team bei dem Vorrundenspiel Deutschland - Kolumbien der FIFA Frauen WM in Australien und Neuseeland
Eine tolle WM, doch Deutschland und andere Favoriten haben das Nachsehen in Australien und Neuseeland (IMAGO / Shutterstock / IMAGO / James Gourley / Shutterstock)
War die Aufstockung der WM auf 32 Mannschaften sinnvoll? "Da setzen wir ein ganz dickes 'Ja' mit einem mindestens so dicken Ausrufezeichen dahinter", sagt ARD-Reporterin Martina Knief zum neuen Modus und der neuen Größe des Turniers. Die vermeintlich großen Mannschaften hätten sich schwer getan, weil kleinere Fußballnationen aufgeholt hätten. Das Niveau bei den Trainern - vielfach Männer - sei bei den meisten Nationen nun sehr hoch.

Popp als einzige Weltklasse

Der deutschen Mannschaft hätten Wille, Leidenschaft, Durchsetzungsvermögen und auch noch mehr individuelle Klasse gefehlt, um weiterzukommen, sagt Knief. Alexandra Popp sei die einzige deutsche Weltklassespielerin. Das DFB-männertypisch im nirgendwo gelegene Teamquartier könne ein negativer Punkt gewesen sein, ansonsten habe die Mannschaft mit ihren Betreuerinnen und Betreuern aber als Einheit gewirkt: "Das große Ganze wirkte eher auf mich gefestigt, als dass da Risse entstanden sind."

Veränderungen müssen "im Galopp" kommen

Knief sieht auch systematische Probleme im DFB, der keine Persönlichkeiten hervorbringe. Die Zeit für Verbesserungen sei allerdings extrem kurz, weil im September bereits ein Spiel gegen Dänemark ansteht. Dann geht es um die Nations League und damit um die Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Sommer. Auch Trainerin Martina Voss-Tecklenburg und alle anderen müssten sich erneut hinterfragen und verändern - in diesem Fall aufgrund der kurzen Zeit "im Galopp", sagt Knief.