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Wörter, Kriege, Emotionen

Umbrüche erklären, die Zukunft erkennen - das und nicht weniger ist das Ziel der "Digital Humanities", einer neuen Strömung in den Geisteswissenschaften. Linguisten durchforsten Millionen Bücher nach den Gesetzen des Sprachwandels.

Von Bernd Schuh | 29.03.2013
    Aus Häufigkeitsverteilungen und Zeitreihen von Wortwolken lesen sie ab, wie gesellschaftliche Moden mit angesagten Hunderassen in Beziehung stehen und klären, nach welchen Mustern sich Skandale entfalten. Historiker entschlüsseln Migrationsmuster mithilfe handgeschriebener Passagierlisten oder visualisieren, wie sich die Aufklärung über Europa verbreitete. Noch ehrgeiziger sind die Versuche, aus dem digitalen Datenwust historische Umbrüche wie den arabischen Frühling vorherzusagen.

    Statt wie früher einzelne Quellen intensiv zu studieren, setzen Historiker und Linguisten heute Computer auf die Spur unentdeckter Muster und Fragestellungen. Wenn sich dabei die eine oder andere Regelmäßigkeit ergibt, bleibt immer noch genug zu tun: Für die Deutung braucht es mehr als Statistik und IT.

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    Wörter, Kriege, Emotionen

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    Seiten des Deutschlandradios:

    Die menschliche Identität hinterfragt
    (Politisches Feuilleton vom 09.01.13)

    Per Mausklick zum nationalen Kulturerbe
    (Hintergrund vom 27.11.12)

    Das Petabyte-Zeitalter
    (Wissenschaft im Brennpunkt vom 09.10.11)

    Archäologie digital
    (Campus & Karriere vom 08.02.11)

    Links ins Netz:

    Youtube: Aiden und Michel erklären culturomics

    Digital Humanities im deutschsprachigen Raum

    Semtracks

    Digitale Infrastruktur für Geisteswissenschaften

    UB Heidelberg: Übersicht über Digitalisierungsprojekte weltweit

    Uni Trier: Wörterbuchnetz

    Google Ngram viewer

    Corpus Thomisticum (Thomas von Aquin digital)

    Deutsche Digitale Bibliothek

    Göttinger Statuten im 15. Jahrhundert