
Der jährliche Bericht "Global Trends", den das UNHCR gleichzeitig veröffentlichte, betrachtet die Flüchtlingslage jeweils im vorangegangenen Jahr. Demnach zählte das UNHCR Ende 2022 insgesamt 108,4 Millionen Geflüchtete. Den weiteren Anstieg der Fluchtbewegungen im laufenden Jahr erklärte UNO-Hochkommissar Grandi mit neu begonnenen Kämpfen, besonders im Sudan.
Viele Binnenflüchtlinge
Auf der Suche nach Schutz überquerten 2022 laut UNHCR etwa 35,3 Millionen Menschen eine internationale Grenze. Gut 62,5 Millionen irrten dem Hilfswerk zufolge innerhalb ihrer Heimatländer als Binnenflüchtlinge umher. Kriegsopfer aus Syrien bilden den Angaben nach die größte nationale Gruppe unter den Flüchtlingen.
Ukraine-Krieg 2022 Hauptursache für Vertreibung
Der Krieg in der Ukraine sei die Hauptursache für neue Vertreibung im vergangenen Jahr gewesen, erklärte das UNHCR. Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine habe sich von 27.300 Ende 2021 auf 5,7 Millionen Ende 2022 erhöht. Die Gewalt in dem osteuropäischen Land habe die schnellste Bewegung von Flüchtlingen seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst, hieß es. Aus Afghanistan flüchteten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 5,7 Millionen Menschen, die Zahl blieb damit gegenüber 2021 in etwa gleich. Die Türkei beherbergte Ende 2022 die meisten Flüchtlinge, gefolgt vom Iran, wo überwiegend Afghanen unterkamen, Kolumbien und Deutschland.
Grandi: Zahlen verheerend
UNO-Hochkommissar Grandi erklärte, die Zahlen seien verheerend.
"Es ist ein Armutszeugnis für den Zustand unserer Welt", meinte Grandi. Es gebe immer mehr Krisen, aber kaum Lösungen. Nötig seien mehr Anstrengungen, um Fluchtursachen zu bekämpfen und Flüchtenden beizustehen. Der UNO-Hochkommissar äußerte die Befürchtung, dass sich die aktuelle Krise im Sudan ausweiten könnte. Noch seien Hunderttausende Geflohene in Nachbarländern untergekommen. Aber der Osten des Landes sei als Terrain von Menschenschmugglern bekannt.
"Es ist ein Armutszeugnis für den Zustand unserer Welt", meinte Grandi. Es gebe immer mehr Krisen, aber kaum Lösungen. Nötig seien mehr Anstrengungen, um Fluchtursachen zu bekämpfen und Flüchtenden beizustehen. Der UNO-Hochkommissar äußerte die Befürchtung, dass sich die aktuelle Krise im Sudan ausweiten könnte. Noch seien Hunderttausende Geflohene in Nachbarländern untergekommen. Aber der Osten des Landes sei als Terrain von Menschenschmugglern bekannt.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
Diese Nachricht wurde am 14.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.