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Zentralafrika
Übergangspräsident tritt zurück

Unter dem Druck der Nachbarstaaten haben in der krisengeplagten Zentralafrikanischen Republik der amtierende Präsident und der Regierungschef die Macht abgegeben. Das Land wird von Kämpfen muslimischer und christlicher Milizen erschüttert.

    Der Präsident und der Ministerpräsident der Zentralafrikanischen Republik, Michel Djotodia (l) und Nicolas Tiangaye
    Der Präsident und der Ministerpräsident der Zentralafrikanischen Republik, Michel Djotodia (l) und Nicolas Tiangaye (AFP / SIA KAMBOU)
    Der Präsident und der Ministerpräsident der Zentralafrikanischen Republik, Michel Djotodia und Nicolas Tiangaye, treten zurück. Das sagte der Generalsekretär des regionalen Verbands zentralafrikanischer Staaten, Ahmat Allami. Diplomaten zufolge hatten die Nachbarstaaten zuvor bei einem Treffen im Tschad Druck auf den ehemaligen Rebellenführer ausgeübt.
    Militäreinsatz wahrscheinlich
    Die französische Nachrichtenagentur Agence France Presse meldet, Unterhändler der EU-Staaten haben sich nach Diplomatenangaben im Grundsatz auf einen europäischen Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik geeinigt. Die zuständigen Botschafter hätten einem Vorschlag der EU-Außenbeauftragten Ashton zugestimmt, hieß es aus Brüssel. Demnach sollen Einheiten in die Hauptstadt Bangui entsendet werden, um vor allem den Schutz des strategisch wichtigen Flughafens zu gewährleisten. Wieviele Soldaten die einzelnen Länder bereitstellen, ist noch unklar. Eine endgültige Entscheidung soll beim Treffen der EU-Außenminister am 20. Januar fallen.
    Spirale der Gewalt
    Die Absetzung von Präsident François Bozizé im März 2013 durch Djotodias Rebellenbündnis Séléka hatte das multikonfessionelle Land im Herzen Afrikas in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen gestürzt. Mehr als 400.000 Menschen sind auf der Flucht. Da es den Truppen der Afrikanischen Union nicht gelang, für Ruhe zu sorgen, entsandte die frühere Kolonialmacht Frankreich ein eigenes Truppenkontingent. Seit Donnerstag beraten die Staatschefs der Wirtschaftsgemeinschaft der Zentralafrikanischen Staaten (CEEAC) über einen Ausweg aus der Gewalt.