Bundesregierung
Zentralrat der Muslime wirbt für Beauftragten gegen Islamfeindlichkeit nach UNO-Vorbild in Deutschland

Der Zentralrat der Muslime hat nach der Ernennung des spanischen Diplomaten Moratinos zum Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen gegen Islamfeindlichkeit für einen entsprechenden Schritt in Deutschland geworben.

    Islamfeindliche Plakate bei einer Demonstration in Köln
    Islamfeindliche Plakate bei einer Demonstration in Köln (imago stock & people)
    Antimuslimischer Rassismus sei eine globale Realität, die Menschenleben koste, teilt ZMD-Generalsekretär Beiersdorf-El Schallah in Köln mit. Jetzt sei es an der Bundesregierung, dem Beispiel der UNO zu folgen und einen eigenen Beauftragten für muslimisches Leben und gegen antimuslimischen Rassismus zu benennen.
    Die Bundesregierung hatte zuletzt klargestellt, dass sie die Zahl der Regierungsbeauftragten reduzieren werde. Direkt in der ersten Kabinettssitzung wurde die Abschaffung von 25 Posten beschlossen.

    Spanier mit Nahost-Erfahrung

    Moratinos war vergangene Woche von UNO-Generalsekretär Guterres berufen worden. Seit 2019 war Hoher Vertreter der Vereinten Nationen für die Allianz der Zivilisationen, die als Dialog-Plattform gegen Extremismus weltweit dient. Der Spanier, der von 2004 bis 2010 Außen- und Entwicklungsminister in der sozialdemokratischen Regierung unter Ministerpräsident Zapatero, leitete in seiner früheren Berufslaufbahn das spanische Institut für die Zusammenarbeit mit der arabischen Welt (1991-1993) und diente dann im Außenministerium als Generaldirektor für Afrika- und Nahost-Beziehungen (1993-1996).
    Nach einem Einsatz als Botschafter in Israel (1996) wurde Moratinos Sonderbeauftragter der Europäischen Union für den Friedensprozess im Nahen Osten (1996-2003). In dieser Funktion förderte er im Namen der Europäischen Union auch den arabisch-israelischen Dialog.
    Diese Nachricht wurde am 13.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.