
Am 1. September 1960 gewinnt Armin Hary in Rom Olympisches Gold über 100 Meter. Eine Woche später siegt der Bergmannssohn aus dem Saarland auch noch mit der Sprintstaffel. Der Höhepunkt einer kurzen Karriere. Zwei Monate zuvor hatte Hary in Zürich einen Weltrekord aufgestellt: 10,0 Sekunden über 100 Meter. Und das gleich zweimal. Der erste Rekordlauf wurde wegen eines angeblichen Fehlstarts annulliert. Eine halbe Stunde später ging Hary erneut auf die Bahn: wieder 10,0 Sekunden. Dieses Mal ein anerkannter Weltrekord - und ein Stück Sportgeschichte.

"Die Funktionäre sind für die Athleten da"
Aber der erste deutsche 10-Sekunden-Läufer war kein Liebling der Funktionäre, eckte an.
"Wenn ich mal die Äußerung gemacht habe, dass ich gesagt habe, die Athleten sind nicht für die Funktionäre da, sondern die Funktionäre für die Athleten, war das sicher taktisch nicht klug von mir. Aber ich habe das nie bereut, weil es den Tatsachen entspricht."
"Wenn ich mal die Äußerung gemacht habe, dass ich gesagt habe, die Athleten sind nicht für die Funktionäre da, sondern die Funktionäre für die Athleten, war das sicher taktisch nicht klug von mir. Aber ich habe das nie bereut, weil es den Tatsachen entspricht."
Nach der Sperre der Rücktritt mit erst 24
Die Kritik an den Funktionären und eine falsche Spesenabrechnung trug dem Olympiasieger eine Sperre des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ein. Kurz bevor er wieder laufen durfte, verkündete Hary mit erst 24 seinen Rücktritt. Er bekomme immer noch Autogrammwünsche aus der ganzen Welt, erzählte er jüngst dem Sportinformationsdienst. Armin Hary engagiert sich in einer Stiftung, die Sporttalente aus sozial benachteiligten Familien fördert.
(*) In einer früheren Fassung des Beitragstextes hatten wir geschrieben, dass Hary der letzte weiße Athlet gewesen sei, der über 100m Olympiagold gewonnen hatte. Wir haben den Fehler korrigiert.