
Am vergangenen Freitag ist die amerikanische Krimiautorin Sue Grafton verstorben. Sie wurde 77 Jahre alt. Sue Grafton war nicht nur bekannt, sie war so etwas wie eine Institution, seit sie 1982 ihre sogenannte Alphabetserie mit dem Titel "A is for Alibi" gestartet hatte, auf Deutsch "Nichts zu verlieren, A wie Alibi".
Es sollte eine der berühmtesten Krimiserien der Welt werden. Im Zentrum stand eine ungewöhnliche, innovative Ermittlerfigur: die Privatdetektivin Kinsey Millhone. Im vergangenen August war der 25. Band erschienen: "Y is for Yesterday". Den letzten Teil wollte Grafton immer "Z is for Zero" nennen, aber den wird es nun nicht mehr geben. Was ihre Familie angeht, sagte Graftons Tochter auf Facebook, ende das Alphabet nun mit Ypsilon.
Grafton eroberte das Genre des harten Detektivromans für die Frauen
Sue Grafton war mit ihren Büchern wichtig und prägend nicht nur, weil sie so erfolgreich waren - in 26 Sprachen wurden sie übersetzt und landeten bis zuletzt immer auf den amerikanischen Bestsellerlisten. Sie hatte als Autorin auch großen Einfluss für Autorinnen. Sue Grafton war eine von denen, die das männlich dominierte Subgenre des harten Detektivromans für Frauen eroberte.
Dazu sagte die Schriftstellerin Gisa Klönne im Deutschlandfunk: "Die Macht der Verkaufszahlen belehrte dann die Branche natürlich auch eben sehr schnell: Ah, da war offenbar ein Interesse da - an diesen etwas brüchigen, etwas anderen weiblichen Ermittlerinnen."