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Zum Tod von Hans -Dietrich Genscher
"Olympia 72 hat uns verbunden"

Zum Tod von Hans-Dietrich Genscher (89) erinnert sich IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger an gemeinsame Momente. Er begleitete den früheren Innenmister beim Olympia-Attentat 1972 in München während der Verhandlungen mit den palästinensischen Terroristen.

Walther Tröger im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Hans-Dietrich Genscher, Bundesaußenminister a.D. (FDP), sitzt am 12.11.2014 während der Vorstellung des Buches «Hans-Dietrich Genschers Außenpolitik» in der privaten Hochschule "European School of Management and Technology" (EMST) in Berlin auf dem Podium
    Hans-Dietrich Genscher, Bundesaußenminister a.D. (dpa/picture alliance/Matthias Balk)
    "Wir haben zusammengearbeitet in unseren beiden Funktionen, das hat uns schon verbunden. Wir haben uns immer erkennbar gefreut, wenn wir uns später getroffen haben" erinnert IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger an Hans-Dietrich Genscher und das Geiseldrama von 1972 bei den Olympischen Spielen in München.
    Tröger als Bürgermeister des Olympischen Dorfes hatte den damaligen Innenmister bei den Verhandlungen mit den Geiselnehmern begleitet. Gemeinsam waren Genscher und Tröger auch im Zimmer, "wo die Geiseln lagen. Dieser Anblick war der grausamste Eindruck dieser ganzen Geschichte", sagte Tröger im DLF.
    "Genscher war in der damaligen Krisensituation sehr gefasst und konzentriert gewesen", betonte Tröger. Für den damaligen Innenminister seien die Zusammenarbeit und die Absprache mit Israel am Wichtigsten gewesen.
    "Geiselnahme für mich kein Trauma"
    "Die Geiselnahme von München hat Nachwirkungen auf mein Leben", ergänzte Tröger. "Aber sie ist kein Trauma. Alles, was ich von München mitgenommen habe, ist das massive Mitleid mit den Witwen und Waisen, und mit vielen bin ich heute noch verbunden."
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören