Umfrage vor dem Tag der Deutschen Einheit
Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Ost und West nimmt ab

35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung nimmt das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Ost und West ab.

    Jubelnd auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor sitzend und stehend begrüßen Ost- wie Westberliner das Jahr 1990.
    Von dem Jubel der ersten Zeit ist nicht mehr viel zu spüren. Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall ist Deutschland nicht immer eine Einheit. (picture-alliance / dpa / Wolfgang Kumm)
    Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Demnach sind nur noch 35 Prozent der gut 1.000 Befragten der Auffassung, dass die Menschen in Ost- und Westdeutschland zu einem Volk zusammengewachsen sind. Für 61 Prozent überwiegt eher das Trennende. In den ostdeutschen Bundesländern sagen das sogar 75 Prozent. Eine Mehrheit von 85 Prozent hält es laut Umfrage für wichtig, dass sich die Gesellschaft mit der Zeit der DDR beschäftigt und die SED-Diktatur aufarbeitet.
    Stiftungsdirektorin Kaminsky sagte bei der Vorstellung der Studie in Berlin, das Empfinden der Einheit sei fragil. Wenn das Gefühl des Zusammenwachsens nachlasse, gewinne um dem gegenzuwirken die Auseinandersetzung mit der Geschichte der beiden deutschen Staaten an Bedeutung.
    Diese Nachricht wurde am 29.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.