Das Lärmlabor - ein nüchterner Raum mit Videoleinwand. In der Mitte ein riesiges violettes Liegesofa. Rechts davon ein Fenster, nicht irgendeines, sondern das sogenannte Raunheimer Fenster. Öffnen ausdrücklich erlaubt.
Unwillkürlich ziehe ich den Kopf ein. Aus Lautsprechern höre ich, was Raunheimer bei Ostwind alle paar Minuten quält, eine Maschine im Landeanflug, in diesem Fall eine schwere. Ich schließe das Raunheimer Schallschutzfenster. Die Flieger bleiben draußen, rauschen nur noch leise.
"Wählen Sie ein Geräusch", steht auf dem kleinen Medienpult gegenüber der Videoleinwand. Ich stöpsele den schwarzen Stecker bei 70 Dezibel Durchschnittswert ein, im Feld Flugbetrieb. Auf der Videoleinwand erscheint eine startende Maschine, darunter rollt sich im Sonogramm ein Lärmteppich aus, mit 85-Dezibel-Spitzen.
Gegen die Raunheimer Lärmkulisse wirkt die startende Maschine in 250 bis 800 Metern Entfernung geradezu harmlos, aber was ist schon ein 30-Sekunden-Geräusch, selbst gewählt und freiwillig belauscht auf einem violetten Liegesofa. Das unangenehm hohe Heulen lässt sich gut verkraften, wenn man es selbst abschalten kann.
Und umstöpseln auf was Angenehmes. Auf der Videoleinwand prosten sich fröhliche Menschen zu. Der Schallpegel - ähnlich hoch wie beim startenden Flieger, aber gleichmäßig. Das Geschwätz im Biergarten entspannt den, der mittendrin sitzt. Wer allerdings über der Kneipe wohnt, fühlt sich belästigt. Das Medienpult im Umwelthaus bietet Steigerungen, neben der Flugzeugturbine auch Bahnlärm.
Ein Güterzug rauscht durch, das könnte in Nauheim sein oder im Mittelrheintal, Assmannshäuser Höllenberg heißt eine Spitzen-Rotweinlage im Rheingau. Das passt. Ich bleibe beim Höchst-Pegel, wähle die Kategorie Musik: Samba im Proberaum.
Spitzen von 98 Dezibel. Klingt wie manches auf der Mainzer Fastnacht. Da applaudieren Tausende am Straßenrand, statt vorm Lärm zu fliehen. Ein Geräusch ist mal Wohlklang, mal Krach, mal entspannt es, mal belästigt es und mal belastet es unerträglich. Lärm ist relativ, das ist die Botschaft aus dem Schalllabor im Umwelthaus. Fluglärmgeplagte argwöhnen, damit solle ihr Leiden klein geredet werden.
Unwillkürlich ziehe ich den Kopf ein. Aus Lautsprechern höre ich, was Raunheimer bei Ostwind alle paar Minuten quält, eine Maschine im Landeanflug, in diesem Fall eine schwere. Ich schließe das Raunheimer Schallschutzfenster. Die Flieger bleiben draußen, rauschen nur noch leise.
"Wählen Sie ein Geräusch", steht auf dem kleinen Medienpult gegenüber der Videoleinwand. Ich stöpsele den schwarzen Stecker bei 70 Dezibel Durchschnittswert ein, im Feld Flugbetrieb. Auf der Videoleinwand erscheint eine startende Maschine, darunter rollt sich im Sonogramm ein Lärmteppich aus, mit 85-Dezibel-Spitzen.
Gegen die Raunheimer Lärmkulisse wirkt die startende Maschine in 250 bis 800 Metern Entfernung geradezu harmlos, aber was ist schon ein 30-Sekunden-Geräusch, selbst gewählt und freiwillig belauscht auf einem violetten Liegesofa. Das unangenehm hohe Heulen lässt sich gut verkraften, wenn man es selbst abschalten kann.
Und umstöpseln auf was Angenehmes. Auf der Videoleinwand prosten sich fröhliche Menschen zu. Der Schallpegel - ähnlich hoch wie beim startenden Flieger, aber gleichmäßig. Das Geschwätz im Biergarten entspannt den, der mittendrin sitzt. Wer allerdings über der Kneipe wohnt, fühlt sich belästigt. Das Medienpult im Umwelthaus bietet Steigerungen, neben der Flugzeugturbine auch Bahnlärm.
Ein Güterzug rauscht durch, das könnte in Nauheim sein oder im Mittelrheintal, Assmannshäuser Höllenberg heißt eine Spitzen-Rotweinlage im Rheingau. Das passt. Ich bleibe beim Höchst-Pegel, wähle die Kategorie Musik: Samba im Proberaum.
Spitzen von 98 Dezibel. Klingt wie manches auf der Mainzer Fastnacht. Da applaudieren Tausende am Straßenrand, statt vorm Lärm zu fliehen. Ein Geräusch ist mal Wohlklang, mal Krach, mal entspannt es, mal belästigt es und mal belastet es unerträglich. Lärm ist relativ, das ist die Botschaft aus dem Schalllabor im Umwelthaus. Fluglärmgeplagte argwöhnen, damit solle ihr Leiden klein geredet werden.