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5. Weltklimabericht
"Wir haben nur noch wenig Zeit"

Hunderte Forscher haben für den Weltklimareport recherchiert, drei Teile wurden bereits veröffentlicht, eine Zusammenfassung bringt die Ergebnisse nun auf den Punkt: Um den Klimawandel zu stoppen, bedarf es eines schnellen und entschlossenen Handelns.

    Ein Kohlekraftwerk in der Nähe das Capitols in Washington
    IPCC: Auf fossile Energiequellen verzichten und auf erneuerbare setzen. (dpa / picture-alliance / Matthew Cavanaugh)
    Eine Erwärmung über zwei Grad Celsius sei zu verhindern, erklärte der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri, dazu aber eine drastische Reduzierung der Kohlendioxidemissionen in den kommenden Jahrzehnten notwendig, heißt es im Abschlussbericht des Weltklimarats IPCC. Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre ist laut dem in Kopenhagen vorgestellten Papier auf dem höchsten Stand seit mindestens 800.000 Jahren. Nach den Erkenntnissen des Expertengremiums hat sich die weltweite Oberflächentemperatur zwischen 1880 und 2012 um 0,85 Grad erhöht, und der Meeresspiegel ist zwischen 1901 und 2010 um 19 Zentimeter gestiegen.
    Der Bericht zeigt zwar, dass der Klimawandel voranschreitet und der Mensch daran Anteil hat, stellt aber auch klar, dass der Temperaturanstieg mit globalem Einsatz noch gebremst werden kann. Notwendig sei eine Reduzierung des Ausstoßes der Treibhausgase wie Kohlendioxid um 40 bis 70 Prozent zwischen 2010 und 2050 und auf Null bis 2100. Dafür müsse von fossilen Energiequellen wie Öl, Gas und Kohle auf Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind und Wasser umgeschwenkt und der Energieverbrauch deutlich reduziert werden.
    Rajendra Kumar Pachauri, Vorsitzender des Weltklimarates, Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), im Porträt vor einem UN-Logo.
    Rajendra Kumar Pachauri, Vorsitzender des Weltklimarates (picture alliance / dpa)
    Greenpeace: Bericht zeigt Lösungen auf
    Es sei ein unbelegter "Mythos", dass der Kampf gegen den Klimawandel teuer sei, erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. Nach den Berechnungen des IPCC würde das globale Wachstum von den Kosten zur Reduzierung der CO2-Emissionen nicht nicht "stark betroffen". Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nannte den Report "alarmierend und ermutigend zugleich". Die Staatengemeinschaft müsse jetzt alles daran setzen, 2015 beim Weltklimagipfel in Paris ein ambitioniertes Klimaschutzabkommen zu verabschieden, hieß es in einer Mitteilung der SPD-Politikerin.
    Als ein "relativ mageres Konstrukt" kritisierte WWF-Klimaexperte Stephan Singer gegenüber der Nachrichtenagentur dpa den Report. Neu seien die Lösungen, die die Forscher aufgezeigt hätten, erklärte Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser. Die erneuerbaren Energien seien inzwischen technisch so ausgereift und wirtschaftlich so konkurrenzfähig, dass sie fossile Energien und Atomkraft bis zur Mitte des Jahrhunderts schrittweise ersetzen könnten.
    Handlungsempfehlungen für Regierungen
    Der Synthesebericht fasst die drei Teilberichte zusammen, die zwischen September 2013 und April 2014 vom IPCC vorgelegt worden waren. Er schließt damit den fünften Sachstandsbericht ab - den ersten umfassenden Bericht zur Klimaveränderung seit 2007. Die Berichte, die von mehr als 800 Experten aus aller Welt auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien erstellt wurden, sollen den Regierungen als Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung des Klimawandels dienen.
    (bor/pr)