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Astronomie
Großer Brocken in Erdnähe

Morgen früh zieht der Asteroid 2014 YB35 in etwa viereinhalb Millionen Kilometern Abstand an der Erde vorbei. Nach kosmischen Maßstäben ist das eine enge Passage - der Asteroid ist dann nur knapp zwölfmal weiter entfernt als der Mond.

Von Dirk Lorenzen |
    Der gut einen Kilometer große Meteoritenkrater in Arizona entstand vor etwa 50000 Jahren
    Der gut einen Kilometer große Meteoritenkrater in Arizona entstand vor etwa 50000 Jahren (USGS)
    Das Objekt ist 700 Meter groß und würde bei einer Kollision mit der Erde ganze Kontinente verwüsten. Es ist das größte Objekt, das uns in diesem Jahr so nah kommt.
    Bahnberechnungen zeigen, dass von diesem Asteroiden in den nächsten Jahrhunderten keine Gefahr ausgeht. Aber das Objekt belegt auch, dass es am Himmel immer wieder überraschende Funde gibt - denn es wurde erst Ende vergangenen Jahres entdeckt.
    Etliche automatische Suchprogramme halten nach erdnahen Objekten Ausschau. Zwölftausend Asteroiden sind bekannt, die uns näher kommen können als die Venus.
    Fünfhundert davon gelten als potenziell gefährlich: Sie könnten im Laufe der nächsten Jahrhunderte die Erde treffen - doch bei allen Kandidaten ist das Risiko äußerst gering.
    Ist ein möglicher Einschlag viele Jahrzehnte im Voraus bekannt, lässt er sich recht einfach vermeiden. Am besten ist es, den Störenfried einfach auf etwas anderen Kurs zu bringen.
    Dann zieht er im entscheidenden Augenblick knapp an der Erde vorbei, statt sie zu treffen. Dafür reicht es meist, den Asteroiden mit einer kleinen Raumsonde zu rammen.
    Der kleine Schubs ändert die Bahn entscheidend, sofern er lange Zeit vor dem möglichen Einschlag erfolgt. Bei nur wenigen Monaten Vorwarnzeit ließe sich eine Kollision nicht vermeiden.