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Astronomie
Jupiter mit nur einem Mond

Als der italienische Astronom Galileo Galilei im Januar 1610 den Jupiter erstmals mit seinem selbst gebauten Teleskop betrachtete, erkannte er neben dem Planeten drei kleinere Lichtpunkte.

Von Hermann-Michael Hahn | 06.03.2015
    Galilei zeichnete ihre Positionen auf und bemerkte an den folgenden Abenden, dass diese Sternchen den Jupiter begleiten.
    Nach einigen Wochen war er sich ziemlich sicher, dass Jupiter von insgesamt vier Monden umkreist wird, die den Planeten mit unterschiedlichen Laufzeiten umrunden - so wie die Planeten verschieden lange für einen Umlauf um die Sonne benötigen.
    Wenn Sie heute Abend den Jupiter gegen 19:15 Uhr mit einem Fernglas oder Teleskop beobachten, werden Sie dagegen nur einen der vier Monde erkennen. Jupiter steht um diese Zeit halbhoch und unübersehbar hell am Südosthimmel, wo die Dämmerung schon weit fortgeschritten ist.
    Die vier großen Jupitermonde
    Die vier großen Jupitermonde (NASA)
    Etwa fünf Minuten zuvor wird Io, der innerste Jupitermond, hinter dem westlichen Rand des Planeten verschwunden sein - was nur Beobachter mit ausreichend großem Teleskop werden verfolgen können.
    Da auch die Monde Nummer drei und vier, Ganymed und Kallisto, hinter dem Planeten beziehungsweise in seinem Schatten stehen, bleibt nur der Mond Europa sichtbar. Er steht rund drei Bogenminuten oder ein Zehntel Vollmonddurchmesser links unterhalb des Jupiters.
    Doch seine Solorolle spielt er nicht lange. Gegen 19:48 Uhr taucht Ganymed links des Planeten aus dessen Schatten auf. Dieses Ende der Ganymed-Finsternis dauert rund zehn Minuten - erst dann erstrahlt er wieder in vollem Sonnenlicht.