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Astronomie
Mondsichel bei Saturn

Morgen früh zeigt sich am Südosthimmel ein wunderschönes Doppelgestirn: Nach 5 Uhr steht dort die schmale Mondsichel und ein Stück links unterhalb von ihr der Ringplanet Saturn. Nach 7.30 Uhr verblassen sie in der Dämmerung.

Von Dirk Lorenzen | 15.01.2015
    Die zum Kreis geschlossene Titansichel hinter den Saturnringen und mit einem kleineren Mond im Vordergrund
    Die zum Kreis geschlossene Titansichel hinter den Saturnringen und mit einem kleineren Mond im Vordergrund (NASA)
    Unsere Erde hat nur einen Mond. Bei Saturn dagegen sind bisher 62 Trabanten bekannt - die meisten sind allerdings kleine Trümmer: Kreiste unser Mond um Saturn, so wäre er dessen zweitgrößter Begleiter.
    Die meisten Saturnmonde sind unförmige Gesteinsbrocken mit wenigen Kilometern Durchmesser. Nur ein Dutzend Monde ist mindestens hundert Kilometer groß und auch in etwa kugelförmig.
    Die Raumsonde Cassini, die seit mehr als zehn Jahren Saturn umkreist, funkt immer wieder spektakuläre Bilder zur Erde, die oft die Sicheln von Titan, Rhea, Dione oder anderen Saturnmonden zeigen. Aus Sicht Cassinis bedecken sich die Monde manchmal gegenseitig oder sie laufen vor den Ringen oder den Wolken des Planeten entlang.
    Der größte Saturnmond Titan ist in eine dicke Atmosphäre gehüllt. Sie verleiht ihm als Sichel ein ganz besonderes Aussehen.
    Denn die Gasschichten brechen das Licht auf die Nachtseite Titans und so enden die Sichelspitzen keineswegs an den Polen, wie bei unserem Mond, der eine staubige Felskugel ohne Atmosphäre ist.
    Bei Titan greifen die Sichelspitzen weit über und können sich im Extremfall zu einem kompletten Ring vereinen.
    Noch zweieinhalb Jahre lang schickt uns Cassini Impressionen aus der Saturnwelt. Dann geht die Mission zu Ende - und wir müssen uns wieder mit der Sichel unseres Mondes begnügen.