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Astronomie
Orion ohne Raumpatrouille

Die erste Science-Fiction-Serie des deutschen Fernsehens war die legendäre "Raumpatrouille". Im Herbst 1966 schlugen sieben Folgen der "phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion" Millionen Menschen in ihren Bann.

Von Dirk Lorenzen | 30.10.2014
    Die Raumpatrouille stand unter dem Kommando von Cliff Allister McLane, grandios verkörpert von Dietmar Schönherr. Zwar ging es in der Serie zumeist darum, die Menschheit vor feindlichen Außerirdischen zu schützen, doch die Handlung hatte oft einen sehr konkreten astronomischen Hintergrund:
    So landete McLane sein Raumschiff in der ersten Folge auf dem Saturnmond Rhea. Später ging es um Bergbau auf dem Asteroiden Pallas, Strahlungsausbrüche auf der Sonne oder die Rettung der Erde vor der Explosion einer Supernova.
    Auch die Panspermie-Theorie war ein Thema - also die Idee, dass das Leben auf der Erde aus dem All stammt.
    Doch die Wirklichkeit holt nur ganz langsam die Erlebnisse der Raumpatrouille ein. Zwar kennen die Astronomen inzwischen viele Planeten im All, aber Außerirdische wurden noch nicht entdeckt - erst recht keine feindlichen.
    Das künftige Orion-Raumschiff der NASA
    Das künftige Orion-Raumschiff der NASA (NASA)
    Immerhin entwickeln gerade NASA und ESA gemeinsam ein Raumschiff namens Orion. Eine echte Wiederkehr der Raumpatrouille wird das allerdings nicht: Das neue Orion fliegt bestenfalls Mond und Mars an, landet aber sicher nicht auf Rhea.
    Eine große Schwäche Orions ist unvermeidlich: Sein Kommandant mag ein Major McLane werden, aber sicher nicht Dietmar Schönherr. Der beste aller Beinahe-Raumfahrer ist am 18. Juli im Alter von 88 Jahren gestorben.