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Astronomie
Pluto-Vollmond und lunare Täuschung

Der schon fast volle Mond steht heute nur wenig links oberhalb von Pluto - dem eisigen Zwergplaneten, an dem die NASA-Sonde New Horizons vor zwei Wochen vorbeigeflogen ist.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Vollmond leuchtet heute Abend in der Nähe von Pluto
    Der Vollmond leuchtet heute Abend in der Nähe von Pluto (Stellarium)
    Wir überschätzen oft die Größe des hellen Mondes. Auf Gemälden ist er meist riesig groß dargestellt. Diese künstlerische Freiheit ist zulässig - tatsächlich aber passt der Vollmond bei ausgestrecktem Arm fast viermal hinter den Daumen.
    Insbesondere knapp über dem Horizont wirkt der Mond besonders groß. Höher am Himmel erscheint er deutlich kleiner. Diese Illusion ist als Mondtäuschung bekannt.
    Vermutlich liegt es daran, dass der Mond am Horizont durch die scheinbare Nähe zu bekannten Objekten wie Bäumen größer wirkt als ohne Bezugspunkt hoch am Firmament.
    Aber die genauen Ursachen dieses Phänomens sind - trotz vieler anderslautender Berichte - noch immer unklar. Oft heißt es, der Mond sei nahe am Horizont und hoch am Himmel gleich groß.
    Das ist völliger Unsinn. Denn tatsächlich ist uns der Mond hoch am Himmel näher als tief über dem Horizont - er ist also hoch am Firmament sogar größer als unmittelbar nach dem Aufgehen.
    Aufgrund der Erddrehung kommen wir ihm immer näher, je höher er am Himmel aufsteigt. Morgen Abend scheint der fast volle Mond riesig groß über dem Südosthorizont zu stehen - tatsächlich aber ist er uns gegen 1.30 Uhr nachts mehr als 2000 Kilometer näher.
    Danach drehen wir uns langsam wieder vom Mond weg und er wird minimal kleiner. Ob tief, ob hoch, ob groß, ob klein - der fast volle Mond verzaubert mit seinem Licht die kommenden Sommernächte.