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Astronomie
Venus und Merkur am Abend

Etwa 50 Minuten nach Sonnenuntergang ist bei klarem Himmel eine vergleichsweise enge Begegnung der beiden sonnennahen Planeten Merkur und Venus zu beobachten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Merkur und Venus etwa 45 Minuten nach Sonnenuntergang über dem Südwesthorizont
    Merkur und Venus etwa 45 Minuten nach Sonnenuntergang über dem Südwesthorizont (Stellarium)
    Beide stehen knapp 20 Grad östlich der Sonne und gehen am Abend gut 90 Minuten nach ihr unter. Und beide vergrößern ihren Winkelabstand zur Sonne von Tag zu Tag.
    Eigentlich sollten sich damit die Beobachtungsbedingungen an den kommenden Abenden noch weiter verbessern. Doch gleichzeitig nimmt die Helligkeit Merkurs in den nächsten Tagen langsam ab, was sein Auffinden am hellen Dämmerungshimmel nicht gerade leichter macht.
    Außerdem wächst der Winkelabstand zwischen Merkur und Venus zur Zeit rasch an, sodass Venus nur noch bedingt eine Hilfe beim Aufsuchen ist: Heute steht sie wenig mehr als einen Vollmonddurchmesser links oberhalb Merkurs, in vier Tagen hat sich der Abstand bereits verdoppelt.
    Wer die beiden Planeten mit einem kleinen Fernrohr betrachtet, erkennt mit etwas Glück Venus als kleines, fast voll beleuchtetes Scheibchen.
    Eine solche Phasengestalt zeigt auch Merkur, doch ist diese nur bei stärkerer Vergrößerung zu sehen. Merkur steht der Erde zur Zeit zwar um einiges näher als die Venus, hat aber auch einen deutlich kleineren Durchmesser. Deshalb erscheint sein Planetenscheibchen im Teleskop erheblich kleiner als das der Venus.
    Merkur wird übrigens schon in ein paar Tagen wieder von der Bildfläche verschwinden. Venus dagegen beginnt gerade eine lange Sichtbarkeitsphase - sie leuchtet bis in den Sommer hinein als Abendstern.