Denn wenn die Erde die Bahn eines Kometen kreuzt, gibt es ganz unweigerlich auch einige Sternschnuppen – ausgelöst durch kleine Krümel, die der Komet auf seiner Bahn zurückgelassen hat. Zwar lässt sich auch dann nicht genau sagen, wann und wo am Himmel ein Meteor aufflammt – aber die Fachleute können abschätzen, ob es zehn, zwanzig oder noch mehr Sternschnuppen pro Stunde gibt.
Bis Samstag kreuzt die Erde die Bahn des Kometen Giacobini-Zinner, der alle sechseinhalb Jahre um die Sonne läuft. Die Sternschnuppen scheinen aus dem Kopf des Sternbilds Drache, lateinisch Draco, zu kommen, weswegen von den Draconiden die Rede ist.
Der Drache geht in unseren Breiten nicht unter. Nach Einbruch der Dunkelheit steht er hoch am Nordwesthimmel und sinkt im Laufe der Nacht immer tiefer herab. Pro Stunde dürften dort gut zehn Kometenkrümel aufleuchten.
Komet Giacobini-Zinner hat seinen Staub offenbar recht ungleichmäßig verteilt; denn es gibt immer wieder überraschende Ausbrüche. Morgen früh zwischen 3 und 6 Uhr streift die Erde zwei Staubwolken, die der Komet Anfang des 18. Jahrhunderts bei seinen Passagen durch das innere Sonnensystem freigesetzt hat. Dies könnte zu einigen Sternschnuppen mehr führen.
Ob viele Draconiden oder nicht: Sternschnuppen gibt es in jeder Nacht – man braucht nur etwas Glück und Geduld.