Die ESA stellt 50 Millionen Euro zur Verfügung, die Start-Up-Unternehmen beantragen können, um die Zwergraketen zu entwickeln. Diese Flugkörper könnten dann Minisatelliten ins All tragen, die kaum so groß sind wie ein Schuhkarton. Das ESA-Programm CSTS – die englische Abkürzung für "Kommerzielles Weltraumtransportsystem" – soll die Firmen motivieren, sich diesem Marktsegment zu widmen.
Drei Start-Ups in Deutschland und eines in England haben sich in Europa der Entwicklung von Microlaunchern verschrieben. Bisher starten Minisatelliten zumeist als Trittbrettfahrer mit großen Satelliten oder mit speziellen Missionen, die Dutzende solcher Objekte ins All tragen.
Dabei müssen die Betreiber der Kleinstsatelliten mit der Bahnlage des Hauptpassagiers vorlieb nehmen. Bei Massenstarts drohen Kollisionen oder Probleme beim Aufbau des Funkkontakts.
Mit einer kleinen flexiblen Rakete könnten solche Satelliten unabhängig starten und stets zum perfekten Zeitpunkt auf der gewünschten Bahn ausgesetzt werden. Doch ob sich das wirtschaftlich lohnt, ist noch unklar.
Für den Start der Microlauncher bräuchte man keinen klassischen Weltraumbahnhof. Man könnte die Geschosse unter den Flügel eines Flugzeugs hängen, so über das offene Meer fliegen, die Minirakete dort ausklinken und zünden – vielleicht in Zukunft irgendwo über der Nordsee.