Die Stadt im tschechisch-polnisch-slowakischen Dreiländereck steckt mitten im Strukturwandel. Während die letzten Bergleute um ihre Arbeitsplätze kämpfen, entsteht ein Zentrum für IT- und Biotechnologiefirmen. Viele Alteingesessene trauern noch den Zechen nach, doch längst ziehen junge Menschen wegen der guten Studienbedingungen nach Ostrava.
Für ausländische Investoren ist die Stadt mittlerweile hochinteressant: Sie setzen die gut ausgebildeten Facharbeiter auch in anderen Branchen ein - so wie eine deutsche Firma, die 1992 in die Region kam, um hier Bergbau-Gerät zu verkaufen. Inzwischen hat sie umgesattelt und stellt Produkte für die europäische High-Tech-Industrie her. Damit bildet das Unternehmen im Kleinen den Wandel ab, der in der Region im Großen vor sich geht. Auch viele Einheimische stellen sich auf die neue Zeit ein: Das Kulturzentrum, das einst im Bergarbeiter-Milieu intellektuelle Akzente setzen sollte, hat sich mit seinen Veranstaltungen längst etabliert. In den letzten zehn Jahren ist aus Ostrava eine völlig andere Stadt geworden.