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Angehörige erzählen
Das Leben mit Demenzkranken

Bis zu 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind heute an Demenz erkrankt. Tendenz steigend. Die meisten von ihnen werden zuhause von ihren Angehörigen begleitet und gepflegt. Die Familienmitglieder übernehmen damit eine Aufgabe, die sich zumeist über Jahre hinzieht und sie selbst gesundheitlich, aber auch seelisch an den Rand ihrer Kräfte bringen kann.

Von Judith Grümmer und Michael Roehl (Moderation) |
    Eine Demenzkranke Frau legt die Karten eines Spiels zu dem Satz "wer bin ich" zusammen.
    Wie sieht das Leben mit Demenzkranken konkret aus und wo finden die Angehörigen Unterstützung? (picture alliance / dpa / Daniel Karmann)
    Es ist schwer mitzuerleben, wie ein Mensch, den man liebt, nach und nach in sich selbst verschwindet und gleichzeitig die Symptome der Demenz den gesamten Alltag bestimmen. "Dement heißt nicht bescheuert!" fordert Michael Schmieder und beschreibt, wie die Menschen auch in ihrer Demenz als Einzelpersönlichkeiten ernstgenommen und ihren Bedürfnisse entsprechend behandelt werden können. Nicht nur in ihren Familien, sondern auch in Pflegeeinrichtung und Demenz-Wohngemeinschaften.
    "Es gibt viele Möglichkeiten, aus der Zeit mit der Krankheit wertvolle und erfüllte gemeinsame Jahre zu machen", so heißt es in einer Information für Angehörige von Menschen mit Demenz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Doch wie sieht das Leben mit Demenzkranken konkret aus? Wie erleben Angehörige den langsamen Abschied? Was müssen sie über den Umgang mit Demenzkranken wissen? Wo finden sie Unterstützung, etwa bei der Frage: Wann ist der Zeitpunkt gekommen, sich nach einem Heim- oder WG-Platz umzusehen, weil die Belastung sie immer mehr überfordert?
    Unsere Gesprächsgäste:
    • Heidi Damberg, Angehörige und Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung
    • Chantal Louis, Enkelin einer an Demenz erkrankten Großmutter und Autorin
    • Michael Schmieder, Leiter der Demenzeinrichtung Sonnweid in Wetzikorn/Schweiz und Autor
    Sie können sich an unserer Diskussion beteiligen. Die kostenfreie Telefonnummer 00800 4464 4464, oder mailen Sie an lebenszeit@deutschlandfunk.de
    Buchtipps:
    Chantal Louis "Ommas Glück - Das Leben meiner Großmutter in ihrer Demenz-WG"
    2015 Kiepenheuer & Witsch

    Das Buch gibt es auch als Hörbuch –gelesen von Gerburg Jahnke, 280 Minuten, erschienen 2015 bei Roof Music
    Michael Schmieder und Uschi Entemann "Dement, aber nicht bescheuert"
    Für einen neuen Umgang mit Demenzkranken
    Ullstein Verlag 2015
    Ute Dahmen "Mein Vater und die Gummi-Ente"
    Demenz Angehörige erzählen
    SingLiesel 2015
    Weitere Informationen:
    Alzheimer Telefon: 030/259 37 95 14 oder 01803/171017
    Mo. bis Do. 9 bis 18 Uhr
    Freitag 9 bis 15 Uhr