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Der kürzeste Tag des Jahres
Wintererdwende

Heute Abend um 23.23 Uhr durchläuft die Sonne ihren südlichsten Punkt an unserem Himmel. Auf der Nordhalbkugel der Erde erleben wir den kürzesten Tag des Jahres – astronomisch gesehen beginnt der Winter.

Von Dirk Lorenzen | 21.12.2018
    Bei der Winter-Erdwende liegt ein Großteil Nordhalbkugel im Schatten. Blick aus dem Weltall.
    Bei der Winter-Erdwende liegt ein Großteil Nordhalbkugel im Schatten (imago)
    Die Sonne steht heute senkrecht über dem südlichen Wendekreis. Das heißt, dass man mittags etwa in Rio de Janeiro, Windhoek oder Alice Springs keinen Schatten wirft.
    Der Begriff Sonnenwende ist streng genommen falsch. Denn die scheinbare Bewegung der Sonne vor dem Hintergrund der Sterne spiegelt nur den Lauf der Erde wider. Die Rotationsachse unseres Planeten ist um gut 23 Grad geneigt. Heute wendet die Erde ihre Südhalbkugel so weit wie möglich der Sonne zu. Ab heute Abend dreht sie dann die Nordhalbkugel allmählich wieder Richtung Sonne. Allerdings ändert sich die Höhe der Sonne am Firmament in diesen Wochen nur minimal. Es dauert bis zum 2. Januar, bis sie zumindest ein halbes Grad höher geklettert ist als heute.
    Der Mond mit voll beleuchteter Rückseite vor der Erde
    Die Erde kreist um die Sonne und weist heute ihre Nordhalbkugel so weit wie möglich von der Sonne weg (NASA)
    Auch bei der himmlischen Sonnenwende steht unser Stern nicht still – denn die Erde läuft ununterbrochen um die Sonne herum, ohne mal eben anzuhalten. So ein Stopp, der ohnehin physikalisch unmöglich ist, bekäme uns nicht gut. Denn dann würde die Erde sofort in Richtung Sonne stürzen und in den heißen Gasmassen verdampfen.
    Durch den Nonstop-Lauf der Erde, der seit mehr als vier Milliarden Jahren andauert, steigt die Sonne nun Tag für Tag wieder etwas höher auf und die Tage werden länger. Und so folgt ein halbes Jahr nach dem Winteranfang stets der Sommeranfang.