Der Tag
Rechtes Auge blind?

Nach dem Anschlag von Halle stehen die deutschen Sicherheitsbehörden wieder einmal auf dem Prüfstand. Aber es wird immer schwieriger, solche Täter wie Stephan B. frühzeitig zu erkennen. Außerdem: In der Türkei wächst die Angst vor neuen Anschlägen des IS - eine Folge des Einmarschs in Nordsyrien. Und: Wer liest eigentlich noch Peter Handke?

Von Tobias Armbrüster |
Die Polizei versichert nach dem Anschlag am 9. Oktober in Halle ein Gebiet zwischen den Orten Wiedersdorf und Landsberg in der Nähe von Halle. Bei dem Angriff auf eine jüdische Synagoge waren zwei Menschen getötet worden.
Nach dem Anschlag: Ein Polizist in der Nähe von Halle - aber haben die Behörden den Terror von Rechts wirklich auf dem Schirm? (AFP / Ronny Hartmann)
Der Terror von Rechts wird in Deutschland zu einer ständigen Bedrohung - der Anschlag in Halle ist das vorerst letzte Zeichen für diese Entwicklung. Aber steckt hinter Stephan B. ein Netzwerk oder war er ein Einzeltäter? Marcus Pindur sagt, dass es immer schwerer werde, das zu unterscheiden. Im digitalen Zeitalter sei eigentlich jeder ständig vernetzt - das gelte auch für Terroristen. Mit großer Wahrscheinlichkeit habe sich der Täter von Halle mit Anleitungen aus dem Internet bedient - technisch und ideologisch.
Ein Krieg, der lange dauern kann
Die türkische Armee hat mit ihrem Einmarsch in Nordsyrien begonnen. Aber wer in der Türkei Kritik an dieser Militär-Operation übt, der muss mit Problemen rechnen, sagt Karin Senz. Die türkischen Soldaten müssten sich außerdem auf lange Kämpfe im Nachbarland einstellen.
Ein Autor - viele Gesichter
Peter Handke bekommt den Literatur-Nobelpreis. Unser Literatur-Experte Hubert Winkels meint, dass es eigentlich mehrere Peter Handkes gibt - und dass heute kaum noch jemand den Peter Handke von früher kennt.