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Die Agenda-Verlierer
Wie Billigjobs die Gesellschaft spalten

"Vor zehn Jahren hab´ ich gedacht, schlimmer kann es nicht kommen, aber heute muss ich sagen: Es wird immer noch ´ne Schippe draufgelegt. Mit jeder Ausschreibung - der Billigste wird genommen - steigt die Arbeitsbelastung, und viele Frauen zerbrechen daran", sagt die Putzfrau Susanne Neumann aus Gelsenkirchen.

Von Agnes Steinbauer | 02.06.2017
    Susanne Neumann, Putzfrau und SPD-Mitglied zu Gast in der ARD Talkshow Maischberger am 25.01.2017 in Köln.
    Susanne Neumann Putzfrau und SPD Mitglied zu Gast in der ARD Talkshow Maischberger am 25 01 2017 in (imago/Horst Galuschka)
    Sie ist aktive Gewerkschafterin und Buchautorin, und seit sie im Fernsehen vorrechnete, dass sie nach 35 Jahren Arbeit mit 735 Euro Rente dastehen werde, auch weithin bekannt. Sie spricht im Namen der vielen, die im Kreislauf Arbeitslosigkeit - Minijob - Weiterbildung - neuer Minijob stecken und sich nicht gemeint fühlen, wenn Deutschland als Vorzeigewirtschaft gepriesen wird.
    Die Agenda 2010 habe das Wunder vollbracht, heißt es landläufig. Aber: auf wessen Rücken ruht die Agenda? Was bedeutet die Floskel von der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit Jahren? Was ein Mindestlohn im Verhältnis zur Miete? Wie denken - und wählen - Menschen, die sich in Deutschland arm fühlen, obwohl sie arbeiten?
    Und: geht es wirklich nicht anders? Eine Abgleich der Praxis mit der Theorie.
    Das Manuskript zur Sendung:
    Wie Billigjobs die Gesellschaft spalten.pdf
    Wie Billigjobs die Gesellschaft spalten.txt