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Eine unsichtbare Finsternis
Vollmond ohne Halbschattenfinsternis

Heute und morgen Abend steht der Mond im Sternbild Stier. Die Folge: die zweitlängste Vollmondnacht des Jahres. Ganz exakt ist Montag-Vormittag um 10.30 Uhr Vollmond. Dann steht er allerdings unter dem Horizont und ist nicht zu sehen.

Von Dirk Lorenzen |
Heute steht der fast volle Mond mitten im Sternbild Stier
Heute steht der fast volle Mond mitten im Sternbild Stier (Stellarium)
Somit entgeht uns die morgige Mondfinsternis. Von etwa 08.30 Uhr bis 13 Uhr zieht der Mond durch den Halbschatten der Erde. Beobachter auf dem Mond sähen dann eine partielle Sonnenfinsternis.
Nur Menschen im pazifischen Raum und in Nordamerika werden dieses Himmelsschauspiel verfolgen können, wobei dieser Begriff etwas übertrieben ist. Denn Halbschattenfinsternisse des Mondes sind allenfalls für Spezialisten interessant.
Zum Maximum um 10.42 Uhr befindet sich der Mond zu gut 80 Prozent im Halbschatten. Der Vollmond ist dann noch immer als komplette Kugel zu sehen. Lediglich die Gebiete nahe dem Mondnordpol erscheinen dann etwas dunkler als die übrigen Bereiche - wie von einem Grauschleier überzogen.
Kupferner Mond während der totalen Mondfinsternis
So schön wird es bei uns erst wieder im Mai 2022: der total verfinsterte Mond (ESA/CESAR – M.Castillo)
Die nächste Mondfinsternis in Europa ist die totale Finsternis am 16. Mai 2022, die zumindest in ihren Anfängen zu verfolgen ist.
Schon am 10. Juni des kommenden Jahres gibt es ein kosmisches Schattenspektakel mit umgekehrten Vorzeichen: Dann trifft der Schatten des Mondes die Erde. Von Mitteleuropa aus ist eine partielle Sonnenfinsternis zu beobachten.
Bevor es so weit ist, verzaubert heute und morgen erst einmal der Vollmond die Nacht - mit der morgigen Halbschattenfinsternis verpassen wir nicht viel.