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Eurogruppe
Merkel unterstützt de Guindos als Chef der Eurogruppe

Bundeskanzlerin Angela Merkel will den Wunsch der Regierung in Madrid unterstützen, dass der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos neuer Vorsitzender der Eurogruppe wird. "De Guindos war in schwierigen Zeiten ein guter Minister", sagte die Kanzlerin nach einem Treffen mit Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy.

    Spaniens Finanzminister Luis de Guindos könnte bald die Eurogruppe leiten.
    Spaniens Finanzminister Luis de Guindos könnte bald die Eurogruppe leiten. (afp / Eric Piermont)
    Für die Zeit nach Ablauf der Amtsperiode des Niederländers Jeroen Dijsselbloem habe sie dieselbe Ansicht wie Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy, sagte Merkel am Montag nach dem Termin mit Rajoy in Santiago de Compostela. "Dann unterstützen wir die Kandidatur von Luis de Guindos", sagte Merkel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) habe mit ihm eng zusammengearbeitet und etliche Probleme gelöst.
    Die Eurogruppe

    Der Eurogruppe ist die Runde der Finanzminister der 18 Euro-Länder. Dieses Gremium koordiniert die Steuer- und Wirtschaftspolitik und wacht über die Einhaltung des Stabilitätspaktes. Rechtskräftige Beschlüsse kann die Gruppe nicht treffen, dies bleibt dem Europäischen Rat für Wirtschaft und Finanzen vorbehalten, dem die Finanzminister der Eurogruppe aber ebenfalls angehören. Jean-Claude Juncker war von 2004 bis 2012 der erste Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem übernahm das Amt im Januar 2013. Medienberichten zufolge gibt es Kritik an seiner Amtsführung, da Dijsselbloem zu sehr die Interessen seines eigenen Landes vertrete. Offiziell endet das Mandat des Sozialdemokraten Mitte 2015.
    Die Personalie könnte auch auf dem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel am Samstag besprochen werden, auf dem vor allem ein neuer Ratspräsident und eine neue Außenbeauftragte bestimmt werden sollen.
    Der Architekt der spanischen Bankensanierung
    Der 54 Jahre alte de Guindos gilt als der Architekt der Bankensanierung in Spanien, für die Madrid von der EU Hilfskredite in Höhe von etwa 41 Milliarden Euro in Anspruch nahm. Ein offizieller Antrag Spaniens ist nach Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Efe aber noch nicht gestellt worden. Rajoy sagte, dass der Europäische Rat bei seinem Gipfel Ende der Woche in der Lage sein müsse, die Entscheidungen für die EU-Spitzenpositionen zu treffen, damit die Institutionen so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen könnten.
    Angela Merkel mit Mariano Rajoy
    Angela Merkel mit Mariano Rajoy (afp / Miguel Riopa)
    (nch/ach)