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Flugbegleiter-Streik
Lufthansa streicht knapp 300 Flüge

Passagiere der Lufthansa müssen sich ab heute auf zahlreiche Flugausfälle einstellen. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hat alle Kabinenmitarbeiter der Lufthansa an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf von 14 bis 23 Uhr zum Streik aufgerufen - und auch am Samstag soll weiter gestreikt werden.

    Flugreisende stehen an einem Lufthansa-Schalter auf dem Flughafen Tegel in Berlin.
    Bei Lufthansa streiken die Flugbegleiter am Freitag von 14 bis 23 Uhr. (dpa / picture alliance / Jörg Carstensen)
    Die Lufthansa hat am ersten Tag des Flugbegleiter-Streiks 290 Flüge gestrichen, darunter 15 Interkontinental-Verbindungen. Von den Absagen in Frankfurt und Düsseldorf seien 37.500 Passagiere betroffen, teilte die Airline am Freitag mit. Nicht betroffen sind laut Lufthansa und Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo die Flüge der Tochtergesellschaften Air Dolomiti, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und Swiss.
    Die Flugbegleiter der Lufthansa setzen ihren Streik am Samstag am Drehkreuz Frankfurt und am Flughafen Düsseldorf fort. Sie sind von 6.00 Uhr bis 23.00 Uhr zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, teilte die Gewerkschaft Ufo mit. Am Sonntag soll es "wegen des vornehmlichen Privatverkehrs" keine Arbeitsniederlegungen geben. Ufo-Chef Nicoley Baublies erklärte, die Gewerkschaft sehe "keine Alternative" zu den Arbeitsniederlegungen. Er bat zugleich die Kunden um Entschuldigung für die entstehenden Unannehmlichkeiten. Lufthansa appellierte an UFO, die Tarifverhandlungen wieder aufzunehmen.
    Tarifkonflikt schwelt seit zwei Jahren
    Sollte die Lufthansa im Tarifkonflikt nicht einlenken, will die Gewerkschaft die angekündigten Streiks zunächst bis zum kommenden Freitag fortsetzen. Damit wäre es der längste Arbeitskampf in der Geschichte der Fluggesellschaft. "Wir bedauern diesen Schritt sehr, doch sehen wir keine Alternative", sagte Baublies. Lufthansa und die Gewerkschaft streiten seit zwei Jahren um die Alters- und Übergangsversorgung der 19.000 Stewardessen und Stewards der Lufthansa.
    Am Donnerstagnachmittag war ein Ultimatum der Gewerkschaft an die Lufthansa ohne Annäherung zwischen beiden Seiten verstrichen. In dem Tarifkonflikt geht es unter anderem um mehr Lohn und um die umstrittene Alters- und Übergangsversorgung. Im Hintergrund köchelt noch ein zweiter Konflikt. Dabei geht es um den Ausbau der früheren Lufthansa-Regionalflugline Eurowings zur Billig-Airline. Dagegen ging auch die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit auf die Barrikaden und bestreikte die Lufthansa seit Frühjahr 2014 insgesamt 13 mal.
    (sdö/tzi/tj)