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Frankreich
Valls bewirbt sich um Präsidentenamt

Der bisherige französische Premierminister Manuel Valls will bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr antreten. Wegen seiner Kandidatur kündigte der Sozialist zugleich seinen Rücktritt aus der Regierung an. Doch nicht alle in seiner Partei unterstützen die Bewerbung.

    Manuel Valls verkündet in Evry, südlich von Paris, seine Kandidatur für das Präsidentenamt.
    Manuel Valls will Kandidat der Sozialisten für das Präsidentenamt werden. (AFP / Bertrand Guay)
    Nach dem Verzicht von Staatschefs François Hollande auf eine neue Kandidatur hatte es bereits als sicher gegolten, dass Valls um das Präsidentenamt kandidieren würde. Am Montagabend verkündete der 54-Jährige nun offiziell seine Bewerbung. Zugleich erklärte er, er werde "in vollem Einverständnis mit dem Präsidenten der Republik" am Dienstag sein Amt niederlegen.
    Damit muss Hollande für die letzten Monate seiner Amtszeit einen neuen Regierungschef einsetzen. In französischen Medien wurden als mögliche Kandidaten unter anderem Innenminister Bernard Cazeneuve, Wirtschafts- und Finanzminister Michel Sapin und Regierungssprecher Stéphane Le Foll genannt - alles Vertraute Hollandes.
    Vorbehalte gegen Valls im linken Flügel
    Umfragen sehen Valls derzeit als Favoriten für die von den Sozialisten organisierte Vorwahl zur Kür ihres Präsidentschaftskandidaten. Allerdings stößt der zum rechten Flügel seiner Partei gehörende Politiker bei vielen Linken auf heftigen Widerstand. Denn er vertritt eine wirtschaftsfreundliche Linie und ist im Streit um Reformen für manche Gewerkschafter zum roten Tuch geworden.
    Valls warb daher in seiner Rede um Unterstützung im linken Lager. "Meine Kandidatur ist die der Versöhnung", sagte er im Rathaus der Pariser Vorstadt Évry, wo er bis 2012 Bürgermeister war.
    Hollande hatte Valls 2012 zum Innenminister gemacht, zwei Jahre später rückte dieser dann als Premierminister an die Spitze der Regierung.
    Im Januar wollen die Sozialisten und mehrere kleine Parteien ihren gemeinsamen Kandidaten bestimmen. Neben Valls haben sieben weitere Politiker ihre Kandidatur für die Vorwahl angekündigt, darunter auch der frühere Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg, der als Valls-Gegner gilt.
    Umfragen sehen derzeit Fillon und Le Pen als Favoriten
    Die beiden Wahlgänge der Präsidentschaftswahl sollen dann voraussichtlich am 23. April und 7. Mai stattfinden. Als Favoriten gelten in Umfragen derzeit der Kandidat der Konservativen, François Fillon, und die Rechtspopulistin Marine Le Pen.
    Amtsinhaber Hollande hatte am Donnerstag seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit erklärt. Er begründete das damit, dass er keinen breiten Rückhalt im eigenen Lager habe und eine Zersplitterung der Linken nicht akzeptieren könne.
    (kis/ach)