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Hongkong
Polizei räumt Protestlager

In Hongkong haben die Behörden und die Polizei mit der Räumung des Hauptprotestlagers der Demokratiebewegung begonnen. Das könnte das Ende der seit mehr als zehn Wochen andauernden Straßenblockaden sein - vorerst. Denn die Aktivisten wollen zurückkehren.

    Hongkongs Demonstranten kündigen an: "Wir kommen zurück!"
    Hongkongs Demonstranten kündigen an: "Wir kommen zurück!" (picture alliance/dpa/Alex Hofford)
    Um genau neun Uhr (Ortszeit) erschienen Gerichtsvertreter am Rande der Protestzone und verlasen die Räumungsverordnung, wie Markus Rimmele im Deutschlandfunk berichtete. Beschützt von Sicherheitskräften machten sich daraufhin Arbeiter daran, die Blockaden und Zelte zu beseitigen, um die Hauptverkehrsstraßen der chinesischen Hafenmetropole wieder freizugeben. Die Polizeiaktion, die bis zum Abend dauern soll, begann zunächst ohne Zwischenfälle.
    Die Demonstranten erklärten, sie wollten sich der gerichtlich angeordneten Räumung nach 75 Tagen nicht mit Gewalt widersetzen, sondern mit Sitzblockaden zivilen Ungehorsam üben und sich notfalls festnehmen lassen. Sie kündigten an, in Zukunft weitere Aktionen zu organisieren. Auf Bannern hieß es: "Wir werden zurückkommen" oder "Es ist erst der Anfang". Einige weigerten sich Polizeiangaben zufolge, das Hauptprotestlager zu verlassen und wurden deshalb festgenommen.
    Gestern Abend hatten sich noch einmal Tausende auf den Straßen in den Stadtvierteln Admiralty und Central versammelt.
    Viele Verletzte, keine Konzessionen
    Die Proteste der von Studenten angeführten Bewegung richten sich gegen Restriktionen aus Peking bei der geplanten ersten freien Wahl des Regierungschefs von Hongkong im Jahr 2017. Die chinesische Führung hatte bestimmt, dass ein ihm genehmes Komitee festlegt, wer überhaupt kandidieren darf.
    Bei den Demonstrationen wurden nach Polizeiangaben bisher mehr als 600 Menschen vorübergehend festgenommen und Hunderte verletzt.
    Wegen der anhaltenden Behinderungen für den Verkehr und das Geschäftsleben hatten die Proteste am Ende zunehmend an Unterstützung unter den sieben Millionen Hongkongern verloren. Die Regierung von Hongkong und die kommunistische Führung in Peking waren bis zuletzt nicht bereit, auf die Forderungen einzugehen.
    (bor/kis)