Freitag, 29. März 2024

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Israels Blick auf Syrien
Lieber IS als Hisbollah

Die israelische Armee soll auf den Golanhöhen dafür sorgen, dass der Bürgerkrieg nicht auf von Israel kontrolliertes Gebiet übergreift. Das Engagement von Russland in Syrien beobachtet man im Land mit Skepsis - denn es wird befürchtet, dass Moskau die Erzfeinde Iran und Hisbollah unterstützt. Und die sind Israel verhasster als der Islamische Staat.

Von Torsten Teichmann | 20.01.2016
    Israelischer Soldat auf den Golanhöhen
    Israelischer Soldat blickt über die Golanhöhen. (AHMAD GHARABLI / AFP)
    Am Horizont. Im Dunst sind Vororte von Damaskus zu erkennen. Nur bei sehr gutem Wetter ist die syrische Hauptstadt so deutlich zu erahnen; vom nördlichsten und höchsten Punkt der Golanhöhen aus, die von Israel kontrolliert werden.
    Der Ausblick auf dem Hermon-Bergmassiv liegt auf 2.200 Metern Höhe. Am westlichen Hang laufen bereits Skilifte in Israels einzigem Wintersportgebiet. In Richtung Osten, auf syrischer Seite wirken Dörfer und Felder dagegen verlassen. Wenn überhaupt Personen zu sehen sind, dann gehören sie zu den syrischen Rebellen, erklärt der Kommandant der israelischen Armee, Nir Chavaltzky.
    "Unterhalb des Hermon-Berges sehen wir ständig Kämpfe zwischen unterschiedlichen Gruppen. Es gibt über hundert verschiedene Gruppen. Jedes Dorf bildet quasi seine eigene, die gegen das Assad-Regime kämpft. Es gibt natürlich auch die großen Bündnisse, die alle Welt kennt - Da'esch, Jabhat el Nusra und so weiter. Die Situation ist komplex. Denn wir befinden uns hier an der Grenze und in einer Entfernung von 500 Metern kämpfen Syrer um ihr Leben. Und wir mischen uns nicht ein."
    Kommandant Chavaltzky und die Armee haben die Aufgabe, dass die Kämpfe von Syrien nicht auf von Israel kontrolliertes Gebiet übergreifen. Doch die Lage ist nach fünf Jahren Bürgerkrieg unübersichtlich. Immer neue Akteure erscheinen in der Region. Die israelische Regierung versucht dem Sog der Ereignisse zu entkommen. Sie versucht, trotz ständiger Veränderungen den Status quo im Norden des Landes zu halten.
    Torsten Teichmann im Gespräch mit Kommandant Nir Chavaltzky.
    Torsten Teichmann im Gespräch mit Kommandant Nir Chavaltzky. (Deutschlandradio/Torsten Teichmann)
    Dass sich in Syrien wieder etwas ändert, wird Ende September 2015 deutlich. Israels Regierungschef Netanjahu fliegt kurzfristig nach Moskau. Ungewöhnlich sind seine Begleiter. Es sind der Generalstabschefs der israelischen Armee Eisenkot und der Chef des militärischen Geheimdienstes, Halevy.
    Syrische Drusen begrüßen Russlands Engagement
    Zu diesem Zeitpunkt sollen bereits 1.700 russische Soldaten im Nachbarland Syrien stationiert sein. Netanjahu will sich mit den Russen verständigen. Die Blitzlichter der Fotografen sind an diesem Tag ein Gradmesser für die Nervosität:
    "In dieser Lage ist es mir wichtig, hierher zu kommen, um alles zu tun, damit es keine Missverständnisse zwischen unseren Truppen und der russischen Armee gibt. Ich möchte ergänzen: Bei allen unseren Begegnungen, ob wir übereinstimmten oder nicht, unsere Gespräche waren immer geprägt von gegenseitigem Respekt."
    Konkret hat Israels Regierung Sorge, Russland greife zugunsten des syrischen Machthabers Assad in den Krieg ein. Russlands Beteiligung unterstütze außerdem die Erzfeinde Iran und die libanesische Hisbollah, ist zu hören. Und die Präsenz der Russen würde den Handlungsspielraum des eigenen, des israelischen Militärs beschränken.
    Ausführlich wird in Israel über die Stationierung russischer Flugabwehrraketen vom Typ S400 im Krisengebiet berichtet. Welche Bedeutung hat das zum Beispiel für die israelische Luftwaffe, die in der Vergangenheit Ziele in Syrien angegriffen haben soll?
    Doch es gibt nicht nur Sorgen. Einige Bewohner auf den Golanhöhen haben vielmehr auf den Einsatz der Russen gehofft. Sie gehören zu einer Minderheit, zur Gruppe der syrischen Drusen. So wie Fayha, eine Apothekerin aus dem Dorf Majdal Shams, unterhalb des Hermon. Sie verbindet große Hoffnung mit den Einsätzen des russischen Militärs in Syrien:
    "Ja, wir sind sehr glücklich darüber. Jetzt wird bald alles vorbei sein, in ein bis zwei Monaten, mit Gottes Hilfe. Es ist eine Schande, dass ein Volk so niedergemetzelt wird. Mir macht das Angst, ich will das nicht im Fernsehen sehen. Meine Tochter ist erst vier und sie kann schon Da'esch sagen. Sie weiß schon was Da'esch ist."
    Da'esch, so nennt Fayha die radikalen Milizen des so genannten Islamischen Staates. Sie fühlt sich wie viele Drusen durch deren Vormarsch bedroht. Die drusische Religion geht auf den Islam zurück, hat sich davon aber abgespalten. Drusen leben im Libanon, in Israel und vor allem in Syrien.
    Kleiner Grenzverkehr der Drusen zusammengebrochen
    Als Israel nach dem Krieg 1967 die syrischen Golanhöhen zuerst besetzt hielt und später annektierte, blieben die Drusen auf ihrem Land und in ihren Dörfern, wie dem Ort Majdal Shams unterhalb des Hermon. Sie leben jetzt auf israelisch kontrolliertem Gebiet, aber als Syrer gilt ihre Loyalität dem syrischen Regime.
    Beim ersten Besuch in der Apotheke vor drei Jahren, hatte Fayhas Chef Ghandi noch ein Assad-Portrait an der Tür neben dem Medikamentenlager. Jetzt ist das Bild verschwunden. Doch an seinem Vertrauen in den syrischen Machthaber, habe sich nichts geändert, sagt Fayha:
    "Für Randi ist Assad die Nummer 1. Für uns alle. Weil er der Stärkste ist. Weil er Gutes getan hat. Er ist ein kluger Mann. So sehen wir das. Schau Dir doch an, wie heute alle, auch Deutschland, auf der Seite Assads stehen. Heute sind auf einmal alle gegen Da'esch. So wie Assad schon von Anfang an."
    Dass Assad sogar mehr Menschen auf dem Gewissen hat als die brutalen Milizen von Da'esch, lassen sie nicht gelten. Der Apotheker Ghandi hatte ein Gespräch zuerst abgesagt. Ein Trauerfall in der Familie war der Grund. Schließlich kommt er doch noch in sein Geschäft. Er will erzählen, dass mit den syrischen Rebellen alles nur noch schwerer geworden ist - auch für die Drusen in Majdal Shams.
    Seit Assads Truppen auf syrischer Seite die Kontrolle über den Grenzübergang Kuneitra vor gut zwei Jahren verloren haben, ist der kleine Grenzverkehr der Drusen zusammengebrochen.
    "Als die Gruppe Jabhat al Nusra den Kuneitra-Übergang erobert hat, war alles zu Ende. Der Übergang wurde geschlossen. Unsere Kinder, die mit ihren Studien in Damaskus fertig waren, kamen nur noch über Amman zurück, mit dem Flugzeug. Die Grenze ganz zu schließen ist ein schwerer Schlag für die Leute hier. Einmal für unsere Studenten. Und auch wegen des Handels mit unseren Äpfeln, die noch nach Syrien gingen. Jetzt ist schon die neue Saison da und wir haben noch etwa 8.000 Container mit Äpfeln vom letzten Jahr in den Kühlhäusern. Das ist ein großer Verlust für die Landwirte."
    Die Akteure sind zahllos - und Abhängigkeiten nicht nachzuvollziehen
    Viele Drusen auf dem Golan glauben zudem, dass Israel in diesem Konflikt die falsche Seite unterstützt, und zwar die Rebellen. Im Juni 2015 stoppen 200 Demonstranten in Majdal Shams einen Krankenwagen. Sie werfen Steine. Sie zerren die Verletzten aus dem Fahrzeug und lynchen eines der Opfer.
    Die Verletzten sind Syrer, die von Israel an der Grenze aufgelesen und medizinisch behandelt werden. Seit Beginn des Konflikts in Syrien leisten israelische Militärs und Mediziner humanitäre Hilfe, aber nicht nur für syrische Frauen und Kinder, sondern vor allem für die Gegner des Assad-Regimes. Der Druse Ghandi nennt "die Verletzten" deshalb auch nur "die Kämpfer" oder "die Bewaffneten".
    "Israel spielt hier kein sauberes Spiel. Warum hat Israel die Bewaffneten diesmal durch Majdal Shams gefahren? Warum sind sie hier stehengeblieben und haben hier in Majdal Shams die Ambulanz gewechselt? Vor den Augen der Leute! Woher wussten die Leute, dass mit dieser Ambulanz Bewaffnete befördert werden? Wer hat ihnen das gesagt?"
    Das sind Verschwörungstheorien, die den Schock über den Mord durch Bewohner des Dorfes womöglich kaschieren sollen. Aber deutlich wird, warum Drusen wie Ghandi und Fayha die Beteiligung von Russland am Syrienkonflikt so sehr begrüßen. Sie sehen in Moskau einen echten Freund, der ihre Interessen unterstützt - im Unterschied zu falschen Freunden der Syrer, wie Europa, die USA und Israel.
    Drusen, die auf den Golanhöhen leben, auf einer Demonstration in Majdal Shams: Sie unterstützen den syrischen Machthaber Assad.
    Drusen auf einer Demonstration in Majdal Shams: Sie unterstützen den syrischen Machthaber Assad. (MENAHEM KAHANA / AFP)
    Dabei ist die Lage im Konfliktgebiet viel komplizierter. Die Akteure zahllos. Und die Abhängigkeiten kaum mehr nachzuvollziehen. Aber auch die israelische Armee versucht - zumindest für die Einschätzung der syrischen Seite des Golan - alles auf zwei Seiten herunter zu brechen, wie Kommandant Niv Chavalsky erklärt:
    "Das sind wirklich zwei Lager: Diejenigen, die Assad unterstützen und diejenigen, die gegen ihn sind. Innerhalb dieser Lager gibt es viele verschiedene Gruppen und darunter auch radikalislamische. Da sind die islamistischen Gruppen wie Da'esch und dann gibt es auch die weniger radikalen Gruppen. Sie alle kämpfen gegeneinander und alle zusammen gegen das Regime."
    In Israel galt lange Zeit das Assad-Regime als Garant für Ruhe im Norden, als Versicherung des Status quo, so Modechai Keidar. Er empfängt in seinem Wohnzimmer in Herzliya, nördlich von Tel Aviv. Keidar unterrichtet arabische Literatur an der Bar Ilan Universität. Er war außerdem 25 Jahre lang Mitarbeiter des militärischen Geheimdienstes.
    "Viele von uns bevorzugten Assad. Denn Assad ist der Geist aus der Flasche, den man kennt. Wir brauchen nicht die Dschihadisten, die uns mit Messern abstechen wollen. Assad war verlässlich. Der hat uns nicht gemocht, aber du konntest mit ihm einen Deal machen."
    Iran gilt seit dem Atom-Deal als strategische Gefahr
    Doch an eine vollständige Rehabilitation des Machthabers in Damaskus glaubt nach fünf Jahren Bürgerkrieg auch in Jerusalem und Tel Aviv niemand mehr. Modechai Keidar gehört sogar zu den politischen Analysten in Israel, die einen dauerhaften Zerfall Syriens für wahrscheinlich halten. Keidar glaubt grundsätzlich an eine Organisation des Nahen Ostens nach Stämmen und nicht Nationalstaaten.
    Je unübersichtlicher die Lage derzeit in Syrien wird, umso stärker wächst auch bei einem Teil der israelischen Bevölkerung die Sehnsucht nach der Zeit vor fünf Jahren. Yossi wohnt im Kibbutz Ein Ziwan auf dem Golan. Er ist als Siedler gekommen und geblieben. Jede Nacht hört er die Kämpfe, drüben in Syrien.
    "Ich würde mir wünschen, dass alles wieder wird, wie es war. Mich hat Assad nie gestört. Es war wenigstens Ruhe an der Grenze. Ich bin jetzt ganz eigennützig, verstehst Du, schau nur auf mein Interesse. Aber ich weiß natürlich auch, dass wenn Assad zurückkommt, dann ist da auch Iran. Und auch, dass die Russen überhaupt hier reingegangen sind - das ist..."
    Iran gilt in Israel auch nach dem Atom-Deal mit dem Westen als strategische Gefahr. Das Regime in Teheran ist ein wichtiger Verbündeter von Assad. Iranische Militärs beraten die Truppen des Machthabers. Israel wirf Iran vor, Angriffe auf israelisches Gebiet von Syrien aus zu planen. Teheran unterstütze zudem die libanesische Hisbollah.
    Und so sei Assad für Israel mit seinen Verbündeten Iran und Hisbollah zu einer größeren Unsicherheit für die Lage im Norden geworden, sagt Modechai Keidar:
    "Wenn es eine Koalition gibt, die eine strategische Bedrohung darstellt, Iran, Syrien und die Hisbollah. Und auf der anderen Seite steht eine Gruppe von Dschihadisten, die wir nicht mögen. Dann wähle ich die Dschihadisten, denn die sind keine strategische Bedrohung, sondern allenfalls eine taktische oder operative. Damit können wir umgehen."
    Auch Israels Verteidigungsminister Ya'alon sagte, vor die Wahl gestellt zwischen Islamischem Staat und Hisbollah, würde er sich für den sogenannten IS entscheiden. Das bedeutet, eine Unterstützung für den syrischen Machthaber Assad ist nicht länger im israelischen Interesse. Auch deshalb hat das Eingreifen Russlands im Syrienkonflikt zunächst Alarmstimmung in Jerusalem ausgelöst.
    Die Gefahr des syrischen Bürgerkriegs wird immer größer
    Ein Ende der Kämpfe ist seither nicht in Sicht. Nachrichten melden immer wieder Explosionen auf dem von Israel annektierten Teil des Gebiets. Seit Mitte Oktober versuchen Assads Truppen mit Unterstützung der Hisbollah, den Grenzübergang Kuneitra zurückzuerobern. Kuneitra ist für ihn wie für uns Jerusalem, erklärt Yossi von der Couch seines Wohnzimmers aus. Die Truppen zielen von Ost nach West auf die Rebellen. Und manchmal offenbar darüber hinaus.
    Schilder an der syrisch-israelischen Grenze auf den Golanhöhen
    Die syrisch-israelische Grenze auf den Golanhöhen (dpa/picture-alliance/Reinhard Kaufhold)
    Als syrische Geschosse bei Ein Ziwan einschlugen, sei einmal der Weinkeller getroffen worden. Auf den Obstplantagen entlang des Grenzzauns hat die israelische Armee Betonelemente aufgestellt als Schutzräume für die Arbeiter. Und im Kibbutz bleiben die Türen zu den unterirdischen Bunkern für alle Fälle geöffnet.
    Yossi sagt, er sei gelassen. Und dann räumt der Familienvater ein, dass auch er begonnen hat, in der Nacht Rollos an Fenstern zu schließen und Türen zu verriegeln.
    "Es ist eher so ein dumpfes Gefühl. Verstehst Du was ich meine? Wenn ich nachts gegen eins oder zwei das Haus verlasse und plötzlich Schüsse höre - und man kann sie sehr gut hören - dann habe ich ein ungutes Gefühl, Angst. Ich weiß, dass da die Armee und der Zaun dazwischen sind. Aber das ist etwas tief drinnen. Ich weiß auch, dass es nicht viel hilft, Türen und Fenster zu verriegeln, aber ich bin dann etwas ruhiger. Genau genommen mache ich es vor allem für meine Frau Shoshi."
    Es ist mehr als ein Gefühl. Die Gefahr, die vom syrischen Bürgerkrieg für die Region ausgeht, ist bisher mit jedem Jahr größer geworden. Aus Sicht der israelischen Regierung wächst die Möglichkeit, dass die Hisbollah-Organisation im Libanon an neue Waffen gelangt. Davor warnt Verteidigungsminister Ya'alon:
    "Wir werden keinerlei Verletzung unserer Souveränität akzeptieren, vor allem nicht auf den Golanhöhen. Ich werde keine Lieferung von hochmodernen Waffen an Terrorzellen, allen voran die Hisbollah, dulden."
    "Wir halten uns lieber raus"
    Nach Berichten syrischer Medien hat die israelische Luftwaffe in den vergangenen Monaten mindestens drei Mal Ziele auf syrischem Gebiet angegriffen. Im Oktober einen mutmaßlichen Waffentransport in den Libanon, im November ein Ziel nahe des Flughafens von Damaskus und später im Monat Soldaten der syrischen Armee und Kämpfer der Hisbollah im Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien.
    Dabei hat sich aber auch gezeigt, dass Israel und Russland ihr militärisches Vorgehen eng abstimmen. Russlands Präsident Putin lobte die Zusammenarbeit, die auf israelischen Vorschlag hin vereinbart worden war. Das funktioniere gut, so Putin. Und Israels Regierungschef Netanjahu bestätigte, dass Russlands Eingreifen in den Konflikt keine Konsequenzen für das israelische Militär habe:
    "Wir sind ab und zu in Syrien aktiv, um zu verhindern, dass es zu einer Front gegen uns wird, einer zweiten Terror-Front gegen uns, die der Iran im Golan aufzubauen versucht. Wir agieren natürlich auch, um den Schmuggel von Massenvernichtungswaffen aus Syrien in den Libanon zu verhindern. Und das werden wir weiterhin tun."
    Die Menschen auf dem Golan versuchen derweil auszublenden, was sie ohnehin nicht ändern können. Der junge Druse Wa'el betreibt ein kleines Café entlang der Hauptstraße von Majdal Shams. Er will über alles reden, nur nicht über Politik:
    "In dieser Situation weiß man einfach nicht, was vorgeht. Es geht nicht um Rebellen, die gegen das System, gegen die Regierung kämpfen. Das sind doch nur verschiedene Banden, die sich gegenseitig bekämpfen. Man fragt sich schon, warum das so ist. Die Leute, die dort kämpfen sind nicht einmal Syrer. In dieser Situation halten wir uns lieber raus."
    Und in 2.200 Metern Höhe, auf dem Hermon Bergmassiv wird der Kommandant der israelischen Armee, Niv Chavaltzky seinen Befehlen nachgehen. Und die sind klar umrissen:
    "Der Hermon ist das einzige Skigebiet Israels. Hier kommen im Winter Massen von Menschen her. Hier sieht man wie nahe Skigebiet und Grenze sind. Und damit Ruhe herrscht und alle hier ihren Spaß haben können, muss die Armee hier sein und dafür sorgen, dass das, was in Syrien passiert, nicht zu uns rüberkommt."
    Die Besucher des Skigebiets werden den Lift nehmen und oben angekommen, vielleicht versuchen nach Syrien zu schauen. Sie werden mit ihren Skiern auf israelischer Seite abfahren und ab und an eine Explosion von drüben, von den Kämpfen hören. Die Situation ist komplex, hatte Kommandant Niv Chavalsky am Anfang beinahe entschuldigend gesagt.