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Italiens zweite Haut
Das Geschäft rund ums Leder

"Cuoio, pelle, pellame" - die italienische Sprache hat viele Begriffe für das, was auf Deutsch einfach nur Leder genannt wird. Grobes oder feines, naturfarben oder bunt gefärbtes, aufgerautes oder glatt gebürstetes Leder - der Markt bietet eine große Auswahl.

Von Kirstin Hausen | 25.02.2017
    Zwei Frauen gehen am Montag (08.03.2010) in Florenz an einem Stand mit Leder-Handtaschen in verschiedenen Farben vorbei. Foto: Andreas Gebert dpa/lby | Verwendung weltweit
    Verkaufsstand mit Damenhandtaschen in Florenz - Noch heute ist Italien führend im Export von Lederwaren (dpa/Andreas Gebert)
    Leder ist das Ausgangsmaterial für elegante Handtaschen, Schuhe, Gürtel und Accessoires aller Art und aus der Mode nicht wegzudenken. Butterweiche Velourshandschuhe, Stiefeletten aus glänzendem Schweinsleder und Geldbörsen, die man gar nicht mehr aus der Hand legen will, so fein fühlt sich das Leder an. Die Behandlung und Verarbeitung von Leder hat in Italien eine lange handwerkliche Tradition, und noch heute ist das Land weltweit führend im Export von Lederwaren. Mehr als sechs Milliarden Euro werden damit im Ausland verdient, manche Tasche kostet mehrere tausend Euro. Leder ist Erwerbsquelle, Statussymbol und Teil der italienischen Identität.
    Strenge Umweltschutzauflagen - nicht jeder hält sie ein
    Doch vor der Luxusboutique kommt die Gerberei. Gestank statt Glamour. Früher verseuchten die lederproduzierenden Betriebe entlang des Brenta-Kanals in Venetien das Wasser, das in die Adria fließt. Heute gelten strenge Umweltschutzauflagen, doch nicht jeder hält sie ein. Und es gibt auch eine Gegenbewegung: Der Verzicht auf Lederwaren aus ethischen Gründen hat auch in Italien seine Anhängerschaft.
    (DLF 2015)
    Manuskripte zum Download: